Wissenswertes über Hollerbeeren

- Noch sind die Beeren grün...
- hochgeladen von Birgit Winkler
Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) ist altbekannt und geschätzt. Seit alters her wurde seine vielfältige Heilkraft von Blüten, Blättern und Früchten, die nicht roh verzehrt werden dürfen (Giftstoff: Sambunigrin), geschätzt. Viele Mythen und Bräuche ranken sich um ihn. Als "guter Hausgeist" sollte er Bewohner vor dem Bösen schützen. Seine Eigenschaft, unverwüstlich zu sein, galt als Symbol für starke Lebenskraft und viele Menschen sagen ehrfürchtig: "Vor dem Holler sollst Du den Hut ziehen!"
Die Blüte stellt ein erstes Highlight dar: Zierwert und betörender Duft. Da macht es auch richtig Spaß, diese Dolden zu Saft, Sekt, erfrischender Limonade zu verarbeiten, für Tee zu trocknen oder im Pfannkuchenteig herauszubacken.
Die Früchte reifen je nach Sorte, Region und Witterung ab Mitte August bis Mitte September, die Nachblüher verlängern die Erntezeit um 2 bis 3 Wochen.
Holunder als Farbstoff
Die Beeren des Schwarzen Holunders enthalten den violetten Farbstoff Sambucyanin. Dieses zu den sekundären Pflanzenstoffen gehörende Flavonoid befindet sich überwiegend in den Schalen der Beeren (bis zu 60 %) und soll als Radikalfänger auch das Risiko von Herz-/Kreislauferkrankungen und Krebs senken.
Die Beeren wurden früher zum Färben von Haaren und Leder eingesetzt. Mit dem Saft färbte man auch Rotwein, mit den Blüten wurde Weißwein fruchtig lieblicher aromatisiert.
Da die Beeren des Holunders schwach giftig sind, kommt es nach rohem Verzehr bei empfindlichen Personen zu Unwohlsein. Die Beeren sollten daher vor der Verarbeitung zu Gelee, Mus, Saft oder Wein erhitzt werden.
In Norddeutschland kocht man aus den Beeren eine Fliederbeersuppe; sie finden zum Backen Verwendung und kommen als Zutat in Rote Grütze vor.
Ebenfalls in Norddeutschland ist die Verwendung des eingedickten Saftes aus den Früchten in Grog üblich (d. h. mit heißem Wasser und Rum gemischt).
Die Beeren lassen sich problemlos einfrieren. Der Saft ist sehr aromatisch, aber säurearm und kaum süß. Daher wird er oft mit Apfelsaft oder anderen süßen Fruchtsäften gemischt
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