Protestaktion mit Blockade der B 303!
Am 1. Mai wurde die Ortsdurchfahrt Grund mit Hilfe der Fußgängerampel drei Stunden lang behindert.
(ae). In den Gemeinden entlang der B 303, die sich durch die neuerliche Verschiebung des Baubeginns für die Umfahrungsstraße S 3 von der Politik im Stich gelassen fühlen, regt sich zunehmend Widerstand. Nachdem eine Plakataktion in Grund zu einem Polit-Hick-Hack verkam, organisierte das Bürgerforum Grund eine Protestaktion am 1. Mai. Zwischen 11 und 14 Uhr wurde mithilfe der Fußgängerampel der Verkehr immer wieder angehalten, sodass es zu Staus kam, die zeitweise bis zu den Ortsgrenzen reichten.
Bemerkenswert daran: An diesem Protest beteiligten sich rund 50 Grunder Bürgerinnen und Bürger - bei insgesamt 150 Einwohnern eine beachtliche Zahl. OV Gerhard Kneissl war dementsprechend stolz auf die Aktion des Bürgerforums, das wie er betont, parteiunabhängig ist. Tatsächlich wurden vorher alle ÖVP- und SPÖ-Plakate, die noch in der Vorwoche an der Straße zu sehen waren, entfernt. Kneissl: „Wir wollen keine parteipolitische Sache daraus machen, in Grund gibt es viele Parteifarben und alle ziehen bei den Protestaktionen an einem Strang.“ Was auch ausschlaggebend dafür war, dass keine Politiker dazu eingeladen wurden. Nur Bürgermeister Richard Hogl und sein Guntersdorfer Amtskollege Roland Weber kamen kurz vorbei, sonst blieb Grund an diesem Mittag politikerfrei. Die Grunder Bevölkerung war mit großem Engagement bei der Sache. Während einige mit Transparenten bei jeder Rotphase der Ampel die Straße überquerten, verteilten andere an die Autofahrer in der Warteschlange Informationsblätter. Unter den Anwesenden war viel über den Unmut und die Angst zu hören, den die neuerliche Verschiebung des Baubeginns auslöste.
Fünf Tote in zwei Jahren
Manuela Spannring, die direkt an der B 3 wohnt, meinte: „Es ist ein Wahnsinn, man traut sich fast nicht mehr aus dem Haus fahren.“ Sie weiß, wovon sie spricht. Ihre Mutter, Gabriele Spannring, wurde bei der Ausfahrt aus dem Haus von einem Auto, das im Ortsgebiet überholt hatte, „abgeschossen“ und laboriert heute noch an den Unfallfolgen. Sie sagt: „Man kann Kinder gar nicht mehr zu Spielkameraden auf die andere Seite gehen lassen. Da nützt auch die rote Ampel nicht viel, die wird oft ignoriert.“
Landwirt Johann Rohringer, der Zettel an die Autofahrer verteilte, meinte: „Wenn ich mit dem Traktor und zwei Hängern die Straße überqueren will, dauert es oft 15 Minuten, bis es möglich ist.“ Und Heike Bauer, die mit einem transparentgeschmückten Pony immer wieder die Straße überquerte: „Die B 303 mit dem Fahrrad oder einem Pferd zu überqueren, ist extrem gefährlich geworden in den letzten Jahren.“ Daran, dass dies nicht übertrieben ist, erinnerte eines der Transparente, auf dem zu lesen stand: „5 Tote in zwei Jahren“.
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