Bezirk gibt die rote Laterne ab
Hollabrunn ist in der jüngsten AK-Einkommensstatistik wieder einen Platz nach vorn gerückt.
BEZIRK (ae). Nach der aktuellen Einkommensstatistik der Arbeiterkammer Niederösterrich hat der Bezirk Hollabrunn im Jahr 2015 den letzten Platz wieder abgegeben. Das Medianeinkommen aller Arbeitnehmer liegt mit 1.580 Euro brutto um 26 Euro über jenem von Krems Land, das damit wieder an letzte Stelle gerückt ist.
Nicht mehr letzter Platz
Besser als es der vorletzte Platz vermuten lässt, steht Hollabrunn aber mit den realen Einkommenszuwächsen im Vorjahr da. Mit einem Einkommensgewinn von 2,16 % lässt der Bezirk die anderen Weinviertler Bezirke deutlich hinter sich. In Korneuburg haben die Einkommen um nur 1,14 % zugenommen, in Mistelbach war es ein Plus von 0,81 % und in Gänserndorf gab es sogar einen Verlust von 0,25 %. Was aber nichts daran ändert, dass die Arbeitnehmer im Bezirk nur 77 % des NÖ Durchschnittes verdienen, was nach Ansicht von Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer vor allem mit den vielen Teilzeitarbeitsplätzen zusammenhängt, die vor allem weibliche Arbeitnehmer betreffen.
Wie sich auch in der Statistik deutlich zeigt, liegt das Medianeinkommen bei männlichen Arbeitern im Bezirk bei 1.821 Euro und bei männlichen Angestellten bei 2.447 Euro und damit im Landesvergleich gar nicht so schlecht, bei weiblichen Arbeiterinnen aber nur bei 1.096 Euro und bei Angestellten beträgt es auch nur 1.500 Euro.
Schlechte Fraueneinkommen
Bei den Fraueneinkommen liegt Hollabrunn damit deutlich auf dem letzten Platz. Andererseits liegt der Bezirk in Kaufkraftstudien, wie die Wirtschaftskammer immer wieder zu recht betont, im guten NÖ-Mittelfeld. Was damit zu tun hat, dass in der AK-Statistik die Einkommen von Beamten, Selbständigen und Landwirten nicht berücksichtigt werden.
Lehrer zählen nicht dazu
So zählen zum Beispiel die im Bezirk zahlreichen Lehrer, Landesbeamte oder Ärzte nicht zum Medianeinkommen der Arbeiterkammer Niederösterreich, aber diese Gruppen wären den „Besserverdienern“ zuzurechnen, die das Durchschnittseinkommen deutlich anheben würden.
Zur Sache:
Der Begriff Medianeinkommen bedeutet, dass 50 % der Arbeitnehmer mehr und 50 % weniger verdienen. Landesweit lag das Brutto-Medianeinkommen 2015 bei 2.053 Euro. Bei den weiblichen Arbeitnehmern betrug es 1.581 Euro, bei den männlichen 2.372 Euro. Der Bezirk Hollabrunn liegt beim Medianeinkommen bei nur 77 % des Landesdurchschnittes.
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