Winzer erwarten gute Erträge
Die Winzer rechnen heuer trotz bedenklicher Klimabedingungen mit einem guten Jahrgang.
BEZIRK (ds). Die Weinlese steht vor der Tür und uns erwartet ein guter Jahrgang, darüber sind sich einige Winzer einig. Auch Alois Gessl aus Zellerndorf freut sich schon auf die Ernte: „Es ist eine gute Durchschnittsernte zu erwarten, damit bin ich sehr zufrieden!“.
Verzögertes Wachstum
Das Jahr hindurch war das jedoch nicht immer klar. Zu Beginn des Jahres verzögerte der anhaltende Regen das Wachstum um Wochen. Aufgrund des hervorragenden Sommers mit hohen Temperaturen wurde dieser Rückstand jedoch wieder aufgeholt. Für den Grünen Veltliner waren die hohen Temperaturen während der Blütezeit aber ein Problem. Durch diese Hitzeeinwirkung kam es beim Veltliner zu starken Verrieselungen und somit zu Ernteeinbußen von zirka 20 %. In manchen Lagen sind sogar um die 40 % der Trauben betroffen. Andere Sorten sind von der Verrieselung weniger betroffen, da sie entweder davor oder danach in die Blütephase gekommen sind. In weiterer Folge machte die anhaltende Trockenheit den Winzern zu schaffen. Durch die vorhandene Restfeuchtigkeit des Frühjahrs kam es jedoch nur zu geringen Problemen. Manche Weinbauern halfen sich mit Bewässerungsanlagen über den Sommer. Ein weiteres Problem, welches die Trockenheit mit sich brachte, war die Pilzkrankheit Oidium, auch echter Mehltau genannt. Ist die Pflanze von der Pilzkrankheit befallen, weisen alle grünen Rebteile einen grauweißen, mehligen Belag auf.
Die Qualität der Trauben wird im Großen und Ganzen sehr gut eingeschätzt. Auch der Kellermeister des Landesweingutes Retz Leopold Wurst ist zufrieden: „Die Qualität ist in Ordnung, uns erwartet ein sehr typischer Jahrgang!“. Für die Entwicklung der Trauben ist auch der Wetterumschwung ein Vorteil. Kalte Nächte und warme Tage in den nächsten Wochen steigern dabei die Qualität. Beim Erntezeitpunkt sind sich viele Winzer einig. Bei frühen Sorten wird er sich um den 20. September einpendeln. Die Haupterntezeit wird dann Ende September, Anfang Oktober sein.
Sturm ist gesichert
Auch Alois Gessl ist über den Zeitpunkt der heurigen Ernte erfreut: „Endlich haben wir heuer wieder ein ‚normales‘ Jahr beim Erntebeginn!“ Wenn es um die Menge geht, halten sich die Experten etwas zurück. „Die Menge wissen wir erst, wenn die Ernte vorbei ist!“, stellt Leopold Wurst klar. In den letzten beiden Jahren fiel die Ernte sehr gering aus und viele Weinkeller sind leer. Aus heutiger Sicht kann man sich auf jeden Fall auf eine bessere Weinernte einstellen. Für alle jene, die sich schon auf ein Glas Sturm freuen, hat das Warten ein Ende. Beim Retzer Weinlesefest Ende September wird es sicher schon einen geben.
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