Immer mehr Junge sind pleite!

Die Zahl der verschuldeten Jugendlichen bis 25 Jahre nimmt drastisch zu, so die Schuldnerberatung NÖ.                                    Foto: meinbezirk.at
  • Die Zahl der verschuldeten Jugendlichen bis 25 Jahre nimmt drastisch zu, so die Schuldnerberatung NÖ. Foto: meinbezirk.at
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BEZIRK (ae). Laut NÖ Schuldnerberatung nimmt die Zahl junger Menschen unter 25 Jahren, die einen Privatkonkurs beantragen, stark zu. Auch die Höhe der Schulden stieg bei dieser Gruppe im Jahresabstand um 1.200 Euro auf durchschnittlich 24.259 Euro. Aber nicht nur bei den Jungen steigt die Zahl derer, die sich an die Schuldnerberatung wenden, an, ebenso die Durchschnittsverschuldung aller, die Hilfe bei der Schuldnerberatung suchen: Sie liegt schon bei 79.600 Euro.Im Bezirk Hollabrunn ist die Lage ähnlich. Der örtlichen Beratungsstelle haben heuer schon knapp mehr als 500 Personen einen Besuch abgestattet, weil sie mit ihren Schulden nicht mehr zurechtkommen. Und darunter waren auch viele junge Menschen, die mit ihrem Geld nicht mehr auskommen.

Einkommensverschlechterung

„Als Hauptursache wurde vom Großteil der Jungen Einkommensverschlechterung angegeben, aber auch das Konsumverhalten spielt eine große Rolle“, erklärt Claudia Pöschl, die Hollabrunner Regionalstellenleiterin.
Kleiner Trost: Die Schulden der bis 25-Jährigen im Bezirk sind mit durchschnittlich 16.000 Euro deutlich unter dem Landesschnitt. Aber auch bei älteren Personen steigt die Zahl jener, die zahlungsunfähig sind. Wobei die Hauptgründe auf wenige Ursachen beschränkt sind. Claudia Pöschl: „Bei rund 50% ist es Arbeitslosigkeit, bei 22% wird das Konsumverhalten als Hauptgrund angegeben und an dritter Stelle liegt schiefgegangene Selbstständigkeit mit 11%. Wobei im letzten Fall die Schulden oft weit höher sind, daher steigt auch die Durchschnittsverschuldung stärker an.“

Arbeitslosigkeit

Da so viele Arbeitslosigkeit als Grund für Zahlungsunfähigkeit angeben, wollten die Bezirksblätter vom AMS-Hollabrunn-Chef Josef Mukstadt wissen, um wie viel geringer das Arbeitslosengeld im Vergleich zum früheren Einkommen ist. „Die Arbeitslosenunterstützung macht etwas mehr als 50% vom Einkommen aus. Wenn da vorher schon knapp kalkuliert wurde, kann es leicht sein, dass man in Überschuldung ruscht“, sagt Mukstadt. Und er nennt auch noch ein weiteres Problem: „Wenn dann jemand schon Lohnpfändungen hatte, wird es relativ schwer, ihn wieder in Beschäftigung zu bringen, weil viele Betriebe dann abwinken.“
Es gibt aber noch einen Grund, warum in den letzten Monaten der Andrang zu den Schuldnerberatungstellen angestiegen ist: Es kommt mit 1. November ein neues Gesetz, das den Privatkonkurs erleichtert. „Viele haben das neue Gesetz abgewartet und fangen jetzt erst an, ihre Schulden zu regulieren“, erklärt dazu Claudia Pöschl.

Zur Sache

Die Reform des Privatkonkurses tritt mit 1. November in Kraft, verkürzt die Entschuldungsdauer von 7 auf 5 Jahre und schreibt keine Mindestquote mehr vor, die bisher 10% betrug. Theoretisch kann sich in Zukunft ein Schuldner auch ohne einen Cent zu zahlen von seinen Verbindlichkeiten befreien.

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