Reife Trauben und frühe Ernte
Die Weinlese wird um eine Woche früher beginnen, Ende August hatten Mostproben einen Zuckerwert von 14 Grad.
BEZIRK (jm). Die lange Trockenphase hat Spuren in den Weingärten hinterlassen. Wir fragten Florian Hanousek, den Hauptverantwortlichen für Weingärten und Keller im Landesweingut Retz, wie es mit dem Jahrgang 2017 steht.
Frühe Sorten Anfang September
„Bereits Anfang September wird man mit der Lese der frühen Sorten beginnen“, terminisiert Hanousek den Beginn der Traubenernte, die um eine gute Woche früher als sonst einsetzen wird. „Zu erwarten ist trotz kleinregionaler Frost- und Trockenschäden eine durchschnittliche Menge.“ In unbewässerten Weingärten hat die Trockenheit die Trauben schrumpfen lassen und die Hitze hat einen Sonnenbrand bei den Trauben verursacht. Hier wird die Ausbeute, das ist die Menge an Traubenmost bzw. Wein pro Hektar, geringer sein. „Bei normalen Witterungsverhältnissen kann man mit einer Ausbeute von 65 Prozent rechnen. Die wird in manchen Weingärten heuer nur 50 Prozent erreichen“, so der Weinexperte.
Zucker liegt bei 14 Grad KMW
Im Labor des Landesweingutes sind schon einige Mostproben eingelangt. Mit der Klosterneuburger Mostwaage (KMW), die es auch in digitaler Ausführung gibt, werden die Zuckergrade gemessen. „Die Untergrenze für Qualitätswein liegt bei 15 Grad KMW, am 24.8. habe ich Werte um 14 Grad gemessen. Man kann damit rechnen, dass der Zucker pro Woche um einen Grad zunimmt“, so Hanousek.
Augustregen gut für Trauben
Bis Ende Juli hat es in der Region Retz nur 130 Millimeter Niederschlag gegeben, im August sind 70 Millimeter dazugekommen. Es hätte durchaus noch mehr sein können, doch BBK-Obmann Fritz Schechtner zeigt sich zufrieden und sieht die Entwicklung positiv: „Der Augustregen hat den Trauben gut getan und der Reifezustand ist sehr weit fortgeschritten. Trauben für Most und Sturm werden ab 1. September gelesen. Von der Menge her wird es jedoch weniger sein als im Vorjahr“, so der Obmann.
Ausdünnung war notwendig
„Die geringere Menge ist auch eine Folge der Ausdünnung, die zur Verbesserung der Qualität notwendig war“, resümiert der Unterretzbacher Winzer des Jahres Michael Winter. „Die Tröpfchenbewässerung hat sich heuer bezahlt gemacht“, ist Winter überzeugt, „denn die bewässerten Weingärten sind vitaler.“ Die Tröpfchenbewässerung hat den Weingärten um 150 Millimeter mehr Niederschlag gebracht.
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