Sonnensegel: Fall vor Gericht!
Mängel bei der Installierung des Sonnensegels im Retzer Parkbad müssen nun vor Gericht geklärt werden.
RETZ (jm). Die Stadtgemeinde hatte bereits im Frühjahr die Installierung eines Sonnensegels im Parkbad in Auftrag gegeben, um den Bereich des Kleinkinderbeckens vor der prallen Sonne zu schützen. Die Arbeiten wurden von der Firma Breitenfelder durchgeführt, die das Sonnensegel im Frühsommer installierte.
Nachgebessert
Bademeister Herbert Presler: „Nach etwa zehn Tagen hing das Sonnensegel immer mehr durch und ein Nachspannen war nicht mehr möglich.“ Es stellte sich heraus, dass die Steher zu weit voneinander gesetzt worden waren. Arbeiter des Bauhofs setzten sie enger, die Firma Breitenfelder kontrollierte die Arbeiten und konzipierte die Verspannung des Segels neu.
Windböe verbog Steher
Nach zehn Tagen musste der Bademeister feststellen, dass ein Steher vom gespannten Seil und dem heftigen Wind nach innen gebogen worden war. Karl Breitenfelder dazu: „Der Hersteller gibt das Sonnensegel nur bis Windstärke sechs frei. Wenn stärkere Böen zu erwarten sind, muss das Segel abmontiert werden.“
Steher zu schwach
Breitenfelder zur Dimension der Steher: „Sie waren meines Erachtens zu schwach dimensioniert, deshalb ließ ich von der Firma Bauer stärkere Steher anfertigen.“
Weil sich als nächstes die Spannschlösser für die Seilabspannungen selbstständig aufdrehten, musste Herbert Presler das Sonnensegel aus Sicherheitsgründen abmontieren. Stadtamtsdirektor Andreas Sedlmayer: „Die Stadtgemeinde hat die Kosten für das Sonnensegel in Höhe von 5.034,- Euro am 7.6. an die Fa. Breitenfelder bezahlt, aber sie hat bis heute nicht die erwartete Leistung erhalten.“
Bgm. Helmut Koch ist verärgert und bringt die ganze Misere so auf den Punkt: „Verkauft wurde uns ein Mercedes, geliefert aber nur ein Skoda.“ Er beauftragte einen Rechtsanwalt mit der Klärung der Sonnensegel-Angelegenheit. Die Fa. Breitenfelder gab daraufhin eine Stellungnahme gegenüber der Stadtgemeinde ab. Tenor des Schreibens: Vonseiten der Fa. Breitenfelder war ohnedies alles in Ordnung. Für das Stadtoberhaupt steht jedenfalls eines fest: „Die Sache kann jetzt nur vor Gericht geklärt werden.“
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