Grandia
Klasse statt Masse für zu Hause
Ewald Schatzer bietet mit seinen 12.000 Produkten alles rund um den Haushalt und sucht einen Nachfolger.
JOSEFSTADT. Die "Grandia" in der Josefstädter Straße gibt es seit 1862. Eine lange Zeit, die der Haushalts- und Eisenwarenhändler schon überlebt hat. Das Geheimrezept? "Individualität, der persönliche Kontakt und – am wichtigsten – das Fachwissen", meint Betreiber Ewald Schatzer.
Denn auch wenn sich das Einkaufsverhalten durch das Internet und Onlineshops geändert habe: Das Wissen sei der Grund, warum jetzt wieder viel mehr Menschen beim Händler um Rat fragen würden. Bei vielen alltäglichen Problemen hilft Google nur bedingt weiter, braucht man im Haushalt doch einen gewissen Background, um etwa Werkzeug richtig zu benutzen. "Die Leute kommen zum Beispiel, wenn sie einen Gurkenschäler suchen, mit dem sie vernünftig arbeiten können, oder so alltägliche Dinge wie ein Bild aufhängen wollen – dafür brauchen sie die richtigen Schrauben und Dübel, damit das auch hält. Und da können wir weiterhelfen", meint Schatzer. Kurz: Probleme, die eigentlich einfach lösbar wären, wenn man wüsste, wie und womit.
Nahversorger fürs Heim
Fachhändler Schatzer kann bei ganzen 12.000 Produkten Rat bieten. Und das schätzen seine Kunden. Rund 60 Prozent der Stammkunden sind aus der Umgebung, der Rest kommt oft auch von weiter her. Ein Kunde sei sogar aus Salzburg, erzählt der Geschäftsführer.
Schatzer sieht sich als Nahversorger für den Wohnbereich. "Bei uns findet man alles, was man im Haushalt braucht – vielleicht nicht tagtäglich, aber zumindest einmal im Jahr. Das fängt bei Besen und Reinigungsmitteln an und reicht über Geschirr bis hin zu Werkzeug oder Blumenerde." Der Vorteil gegenüber den großen Baumärkten liege zudem auf der Hand: "Man muss nicht weit aus der Stadt rausfahren. Und dann muss man die Dinge im Großhandel erst einmal finden", meint Schatzer. Besonders für Kleinigkeiten ist die "Grandia" mitten im Bezirk also im Vorteil.
Auch der Trend zu Nachhaltigkeit hilft dem Fachhändler. "Die Qualität und der Nutzen des Produkts zählen jetzt wieder mehr. Wenn man Qualität statt des günstigsten Preises wählt, dann hat man die Produkte auch länger, verbraucht weniger Ressourcen und produziert weniger Müll."
Nachfolge gesucht
Schatzer ist deshalb zuversichtlich, dass die Zeiten des Fachhändlers noch lange nicht vorbei sind. Deswegen sucht er derzeit auch nach einem Nachfolger für sein Geschäft. In fünf Jahren plant er, in Pension zu gehen. "Das ist eine gute Zeit, um jemanden einzulernen. Da kann man sich eine Zukunft aufbauen", sagt Schatzer. Er selbst hat das Geschäft 1999 von seinem Schwiegervater übernommen, und das ohne jegliche Erfahrung im Eisenwarenhandel. Die Leidenschaft sei dann aber ganz von selbst gekommen. "Man braucht Geschick, Hausverstand und eine gewisse Wendigkeit. Alles andere kann man lernen", meint Schatzer.
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