Neuer Bezirksvize in der Josefstadt: Ein Jetsetter im Seniorenheim
- Foto: Julian Laidig
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Josef Mantl hat einst Hillary Clinton im Wahlkampf geholfen. Nun wird er stellvertretender Bezirksvorsteher in der Josefstadt.
Sie leiten eine Kommunikationsagentur, sind Lektor an der FH Wien und haben ehrenamtliche Funktionen. Wird Ihnen da überhaupt Zeit für den Bezirk bleiben?
JOSEF MANTL: Selbstverständlich. Als Selbstständiger muss ich ein gutes Zeitmanagement haben und die Zeiteinteilung war bei mir immer straff. Außerdem finde ich es für einen Politiker durchaus wichtig, fest in einem Beruf zu stehen.
Das ist Ihr erstes politisches Amt und immerhin das zweithöchste im Bezirk. Fehlt es Ihnen nicht an Expertise?
Es ist zwar mein erstes Amt, aber ich bin seit meiner Tätigkeit als Schulsprecher politisch aktiv. Ich bin mir also der Verantwortung bewusst.
Was werden Ihre Schwerpunkte sein?
Einerseits werde ich Frau Mickel in ihrer Arbeit unterstützen. Sei es bei einer neuen Volksschule, der Gartenöffnung im Palais Strozzi oder beim Klimaschutzpreis. Andererseits möchte ich einen Start-up-Spirit in den Bezirk bringen, bei den Bewohnern und bei den Behörden.
Frau Mickel ist immer wieder für höhere Ämter im Gespräch. Will man Sie als ihren Nachfolger in Position bringen?
Frau Mickel könnte jedes Amt ausführen, bis hin zur Bundespräsidentin. Aber sie hat keine Ambitionen, aus der Josefstadt wegzugehen. Und auch ich habe diesbezüglich keinen Fahrplan. Mir ist es jetzt einmal wichtig, dieses Amt optimal#+auszuführen.
Wie sind Sie zu dem Amt gekommen?
Die Bezirksvorsteherin ist auf mich zugekommen.
Sie sind viel herumgekommen, haben in Brüssel, Peking und Boston gelebt. Ist das jetzt ein harter Bruch?
Nein. Wenn man viel international unterwegs ist, sieht man, wie wichtig kommunale Tätigkeit ist. Und ich habe keine Scheu davor, ein Seniorenheim oder einen Kindergarten zu eröffnen.
Sie haben Hillary Clinton im Wahlkampf unterstützt. Was konnten Sie davon mitnehmen?
Die Can-do-Mentalität in den USA war für mich sehr prägend. Diese Aufbruchsstimmung möchte ich auch in den Bezirk bringen.
Josef Mantl wurde in Graz geboren. Er hat Rechtswissenschaften und Marketing in Wien und den USA studiert sowie Auslandspraktika in Brüssel, Peking, New York und Toronto absolviert. 2003 startete er als DJ durch und war sogar in den österreichischen Charts vertreten. Bevor der heute 38-Jährige seine Kommunikationsagentur gründete, arbeitete er im Campaign Team von Hillary Clinton mit. 2013 wurde er von Al Gore zum "Climate Leader" ausgebildet. Mantl gilt als Netzwerker mit sehr guten Kontakten in Politik und Wirtschaft. Er gehört zur neuen, jüngeren ÖVP-Riege rund um Gernot Blümel, den neuen Landesparteiobmann der ÖVP Wien.
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