Kärntner Hotelchefin
„Ohne glückliche Mitarbeiter nutzt Luxus nix"
Das Fünf-Sterne-Hotel Schloss Seefels öffnet wieder seine Türen. Chefin Helena Ramsbacher im Gespräch.
TÖSCHLING. Nach einer sieben Monate dauernden Bauzeit mit Investitionen von bis zu 45 Millionen Euro eröffnet das Luxushotel Seefels am Wörthersee diesen Mittwoch neu. "Wir machen ein Soft-Opening. Das eine oder andere wird noch nicht ganz so sein, wie wir uns das vorgestellt haben", so Chefin Helena Ramsbacher. Dennoch: Zum Start ist man gut gebucht, sind nur noch vereinzelt Zimmer zu haben.
"Luxus ist Platz"
Im Schloss ist alles neu. Von den komplett renovierten 72 Zimmern und Suiten, über einen neuen Pool, eine neue Küche bis hin zu sechs neuen Mitarbeiterhäusern. Auf der Homepage wird das Konzept mit dem Spruch "Luxus ist der neue Standard" beworben. Ramsbacher: "Der große Luxus ist, dass wir nun mehr Platz für weniger Gäste haben. Es gibt etwa keine Suiten mit Ausziehcouchen mehr, wir stopfen das Hotel nicht mehr voll. Meine Devise ist: Der neue Luxus ist Platz."
Jünger und internationaler
Mit Blick auf die Seefels-Gäste will man zwei Dinge erreichen. "Wir wollen jünger und internationaler werden, ohne den Charme eines Schlosshotels zu verlieren", erklärt Ramsbacher. Zuvor sei das Seefels-Publikum etwas "in die Jahre gekommen". "Ich glaube, dass die Corona-Zeit dazu geführt hat, dass der Wörthersee für junge Menschen wieder schick ist."
Neun Monate offen
Künftig will man neun Monate geöffnet halten. "In den Wintermonaten wurden vorher Verluste gemacht, das hat den Sommergewinn weggefressen. Das möchte ich nicht. Januar, Februar und März sind am Wörthersee kaum zu machen. Noch nicht. Vielleicht wird mir das noch gelingen", so die Oberkärntnerin.
Personal ist Kapital
Im Tourismus steht der Gast im Vordergrund. In der Luxussparte noch viel mehr. Dennoch wird im Schlosshotel Seefels ein hoher Wert auf die Mitarbeiter gelegt. Helena Ramsbacher: "Ich schaue nicht nur auf die Gäste, sondern auch auf die Mitarbeiter. Ohne glückliche Mitarbeiter, die die Atmosphäre weitergeben können, sind wir nur das halbe Haus. Da nutzt der ganze Luxus nix." Was die Chefin von ihren Mitarbeitern erwartet? "Persönlichkeiten, die den Job mit Freude machen. Es geht darum, dass man dem Gast das Gefühl gibt, dass er der wichtigste Mensch ist und zwar nicht gespielt, sondern vom Herzen aus." Zum Start sei man "sehr gut aufgestellt". Ein paar Stellen sind noch offen.
"Leidenschaft ist alles"
Helena Ramsbacher leitet vier Hotels. Neben dem Seefels "Das Tyrol" in Wien, den Knappenhof in Reichenau an der Rax und das "Lemongarden" in Kroatien. "Ich lebe teilweise in den Häusern. Wichtig sind sehr gute Resident-Manager. Leute mit Leidenschaft, die das Team zusammenhalten." Spricht man mit Ramsbacher, wird die "Leidenschaft" häufig erwähnt. Ihr Credo: "Leidenschaft ist alles. Was man nicht mit Freude und Leidenschaft macht, wird nicht gut."
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