Traumschloss wie im Märchen
Von weitem grüßt die Burg Kreuzenstein

- Graf Nepomuk Wilczek verwirklichte sich – und der Nachwelt – den Traum von einer Ritterburg.
- Foto: Burg Kreuzenstein
- hochgeladen von Lisa Wurzinger
Man sieht sie von vielen Orten, aus verschiedenen Richtungen, wenn man sich Richtung Leobendorf oder Korneuburg nähert. Egal, ob man auf der Donauuferautobahn unterwegs ist oder mit dem Zug, auf einer Radtour durchs Weinviertel oder auf einer Wanderung. Kein Wunder, dass die Burg Kreuzenstein bei jungen und erwachsenen Besuchern ein beliebtes Ausflugsziel ist.
LEOBENDORF / BEZIRK KORNEUBURG. Besuchen kann man die Innenräume nur mit Führung. Die Zeitreise beginnt im Burghof, man spaziert durch den eindrucksvollen Rittersaal, eine gut bestückte Bibliothek, Trinkstube und Küche. Die verschiedenen Räumlichkeiten, Stiegenhäuser, Veranda, Burgküche, Rittersaal und Waffenkammer lassen lang vergangene Zeiten wieder lebendig werden. Man versucht sich vorzustellen, wie so ein Tag wohl ablief – großteils abhängig vom natürlichen Licht. Und was hat man gegessen? Welche Kleider trug man, auf welchen Möbeln fand man Ruhe? Wurde gesungen oder musiziert? Gab es auch einen Hofnarren, oder vielleicht sogar ein bisschen Magie? Hier wird die Fantasie angeregt, und so manche entdecken ihre Begeisterung für alte Gemäuer (wieder).
Nachbau vom 19. Jahrhundert
Auf den Ruinen der mittelalterlichen Wallburg veranlasste Graf Nepomuk Wilczek den Wiederaufbau. Der Graf war ein Kunst- und Jagdfreund aus altem polnischen Adelsgeschlecht. Er verwirklichte sich – und der Nachwelt – den Traum von einer Ritterburg, in den wir noch heute eintauchen können. Die wichtigsten Merkmale sind die Türme und eine Zugbrücke. Das sagenhaft anmutende Bauwerk besteht aus Original-Bauteilen aus verschiedensten Weltgegenden. So finden sich ein gotischer Glockenturm, eine elegante venezianische Loggia und ein Ziehbrunnen, der 60 m in die Tiefe reicht. Die bewegte Geschichte der Burg geht in prähistorische Zeit zurück. Damals gab es bereits einen Ringwall als Befestigungsanlage an der strategisch wichtigen Stelle. Eine Burg im heutigen Sinne wurde im 12. Jahrhundert errichtet. Aus dem Jahr 1115 gibt es die eine namentliche Erwähnung „Grizanstein". Der Name könnte vom ersten Burgherren, Dietrich von Grizanestaine aus dem bayrischen Geschlecht der Formbacher, stammen. Andere Erklärungen führen den Namen auf einen Burgherren „Grizzo“ zurück. Spekulationen und Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Sicher ist, dass der Besitz zunächst an die Grafen von Wasserburg und dann die Habsburger überging. Das Jahr 1645 brachte die schwedische Eroberung und Sprengung der Burg mit sich, seit 1702 war die Familie Wilczek Besitzer.
Über die Jahre verlieh die Burg auch ganz anderen Träumen Substanz: als Filmkulisse verschiedener Produktionen bot sie spannenden Geschichten einen lebhaften Hintergrund.
Das könnte Dich auch noch interessieren:





Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.