Großer Schlag gegen illegale Migration
15 Schlepper in NÖ festgenommen

- 15 Schlepper konnten bisher von der Polizei festgenommen werden.
- Foto: LKA NÖ, EB 10
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Seit Oktober 2021 führen Bedienstete des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Bereich Menschenhandel, umfangreiche Ermittlungen gegen eine kriminelle Vereinigung, die immer wieder syrische, libanesische und ägyptische Migranten von der ungarisch/serbischen Grenze nach Österreich schleppt.
BEZIRK KORNEUBURG. Mittlerweile weiß man, die Schlepperfahrzeuge wurden in Österreich und Ungarn angekauft und dann in Ungarn zum Verkehr zugelassen. Die Schlepperroute führt von Ungarn über die Slowakei und Tschechien über Grenzübergänge im Bezirk Mistelbach nach Österreich, wo die Migranten von den Schleppern dann im nördlichen Nahbereich von Wien abgesetzt wurden. Auch in Hagenbrunn konnte ein derartiges Vorgehen beobachtet werden, wie MeinBezirk und die BezirksBlätter HIER berichteten!
Verstärkte Zusammenarbeit seit November
Landeskriminalamt NÖ und Bezirkspolizeikommando Korneuburg starteten im November gemeinsam mit der Bereitschaftseinheit Niederösterreich mit verstärkten Schwerpunktaktionen, um verdächtige Fahrzeuge zu kontrollieren. Dabei wurden bisher 15 Schlepper – moldawische, ukrainische und usbekische Staatsbürger – mit Fahrzeugen direkt nach dem Grenzübertritt nach Österreich oder im Bezirk Korneuburg sowie nach Ermittlungen in einem Hotel in Wien festgenommen.
15 Personen in ein Auto gepfercht
In den Schlepperfahrzeugen wurden pro Fahrt bis zu 15 Personen transportiert. Die Fensterscheiben aller angehaltenen Fahrzeuge wurden im hinteren Bereich blickdicht besprüht, die hinteren Sitzbänke waren ausgebaut. Bei einigen Fahrzeugen wurden zudem, auf Grund des Gewichts, die Stoßdämpfer mit zusätzlichen Eisentraversen verstärkt.

- Damit mehr Menschen ins Auto passen, wurden die Sitze im hinteren Bereich ausgebaut.
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2,5 Millionen Euro für "Schlepper-Mafia"
Bisher weiß man: über 700 Menschen wurden nach Österreich geschleppt, ihnen wurden über 2,5 Millionen Euro abgenommen. Jede geschleppte Person musste, vom Einstieg and er serbisch-ungarischen Grenze bis nach Österreich, bis zu 5.000 Euro bezahlen.
Als Zielland gaben die aufgegriffenen Migranten bei den Einvernahmen Deutschland an. Nach dem Absetzen im nördlichen Wiener Umland sei, deren Angaben zufolge, eine Weiterfahrt mit dem Zug nach Deutschland oder die Abholung von Verwandten aus Deutschland geplant gewesen.

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Die Schlepper selbst wurden in ihren Herkunftsländern über Anzeigen in Sozialen Medien angeworben: "Wer sucht Arbeit als Fahrer, zwischen 2.000 und 3.000 Euro im Monat als Verdienst, Auto und Telefon wird zur Verfügung gestellt!"
14 Schlepperfahrzeuge sichergestellt
Ermittlungen und Einvernahmen von Beschuldigten brachten bisher ans Licht: am 16. November 2021 fuhren 25 Schlepperfahrzeuge dieser Organisation mit rund 300 Migranten zeitgleich von der serbisch-ungarischen Grenze nach Österreich. Von den 25 Fahrzeugen wurden von der Polizei in Niederösterreich bisher 14 angehalten und sichergestellt – zudem Mobiltelefone und Bargeld im Wert von mehreren tausend Euro.

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Verfolgungsjagd inklusive
Skrupellos und jederzeit fluchtbereit, so zeigten sich die Beschuldigten bei ihrer Anhaltung. In einem Fall flüchtete der Lenker samt Passagiere vor der Polizei und konnte nur nach einer Verfolgung angehalten werden. In einem anderen Fall verursachte ein Schlepper mit den Migranten auf der Flucht sogar einen Verkehrsunfall. Die Lenker versuchten in der Regel bei der Anhaltung immer zu flüchten.
Am 25. November schnappten Korneuburger Polizisten einen Schlepper, der sowohl in Ungarn als auch im Bezirk Korneuburg bereits eine Anhaltung missachtet hatte und mit Fahrzeug geflüchtet war. Die Beschuldigten wurden über Auftrag der Staatsanwaltschaft Korneuburg in die dortige Justizanstalt eingeliefert.

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337 Schlepper 2021 österreichweit
"Schlepperei ist nicht nur einer der größten Zweige der organisierten Kriminalität, sondern vor allem ein zutiefst menschenverachtender", stellt der damalige Innenminister und Neo-Bundeskanzler Karl Nehammer fest.
"International agierende, kriminelle Netzwerke machen mit dem Leider der Menschen Geschäfte. Schlepper versprechen irregulären Migranten ein perfektes Leben in Europa. Die Realität sieht allerdings anders aus. Die betroffenen Menschen zahlen oft tausende Euro und nehmen Lebensgefahr auf sich, um dann festzustellen, dass sie kein Bleiberecht erhalten."
Heuer wurden bundesweit bereits mehr als 337 Schlepper festgenommen. Im Kalenderjahr 2020 waren es 311 Schlepper.
Hinweise über Wahrnehmungen von Autos oder Transportern mit dunklen Scheiben und ungarischen Kennzeichen, bitte an das Landeskriminalamt NÖ unter 059 133 30 3333.
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