Kremser Kamingespräch Spezial in Korneuburg
Alt und Jung in Stadt und Land

- Diskutierten in der AHS Korneuburg: Student und Klimaaktivist Johannes Stangl, Alt-Landeshauptmann Erwin Pröll, Bilanzbuchhalterin und ehemalige NÖ Landjugend-Leiterin Sandra Zehetbauer, Regionalberater Josef Wallenberger und Moderator Michael Battisti.
- Foto: Volkskultur Niederösterreich
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Welche demografischen Herausforderungen auf uns in der Zukunft warten, darüber diskutierten beim 5. Kremser Kamingespräch in der Korneuburger AHS Michael Battisti, Erwin Pröll, Josef Wallenberger, Julia Zehetbauer und Johannes Stangl.
BEZIRK | STADT KORNEUBURG. Dorli Draxler, Geschäftsführerin der Volkskultur NÖ, begrüßte gemeinsam mit AHS-Direktor Hartwin Eichberger Interessierte Zuhörer zum fünften Kremser Kamingespräch Spezial. Erstmals als Publikumsdiskutanten miteingebunden: 100 Schülerinnen und Schüler.
Im Mittelpunkt des Gesprächs stand das Spannungsfeld Alt und Jung in Stadt und Land. "In vier von zehn NÖ-Gemeinden ist die Einwohnerzahl in den vergangenen zehn Jahren gesunken", weiß Alt-Landeshauptmann Erwin Pröll, der sich intensiv mit dem Thema "ländlicher Raum" beschäftigt. Um diesen Trend zu stoppen sieht Pröll den Bedarf darin, die Rückkehrer-Quote – Menschen, die wieder zurück aufs Land ziehen – weiter zu erhöhen. Vor allem in ländlichen Gebieten, die sich im Nahbereich um Städte befinden, seien die Rückkehrer bereits bemerkbar.
Ein Frage des Alters
Für Regionalberater Josef Wallenberger ist der Wunsch nach dem Leben auf dem Land vor allem bei den 28- bis 35-Jährigen, die eine Familie gründen möchten, gut erkennbar. Besonders das "Land" rund um die Ballungsstädte sei besonders beliebt, da es die Vorzüge der Stadt, wie Mobilität und gute Infrastruktur, mit den familiären Strukturen des Landlebens verbinde.
Das Wir-Gefühl
Sandra Zehetbauer, die aus Schönau an der Donau im Bezirk Gänserndorf stammt, sieht vor allem das Wir-Gefühl und die Dorfgemeinschaft als Verteil des Landlebens. Aufholbedarf gebe es vor allem im Bereich Infrastruktur. Dafür würden am Land, laut Zehetbauer, Bräuche und Traditionen sowie der Erfahrungsaustausch der Generationen lebendig gehalten.
Gelebte Vielfalt
Ein "Stadtmensch" durch und durch ist dagegen der Wiener Johannes Stangl. Besonders die Vielfalt an sozialen und kulturellen Angeboten, aber auch die Vielzahl an unterschiedlichen Kulturen sprechen für die Stadt. Die Möglichkeit, sich als Einzelner einzubringen und etwas zu bewegen, wie etwa die Fridays for Future-Klimabewegung, sei in der Großstadt deutlich größer.
Fazit: Dass vor allem Mobilität und qualifizierte Arbeitsplätze entscheidend sind, um der Landflucht entgegen wirken zu können, betonten alle Diskussionsteilnehmer.
Zu den zahlreichen Besuchern in der AHS Korneuburg gesellten sich auch Stadtrat Andreas Minnich, Bezirkshauptfrau Waltraud Müllner-Toifl, Raika-Vorstandsdirektor Helmut Stöckl, Geschäftsführerin Theres Friewald-Hofbauer und Martin Lammerhuber von der Kultur.Region.Niederösterreich.




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