Stammersdorfer Kellergasse
Endstation "Senderparkplatz"

- Bezirksvorsteher Georg Papai mit Magdalena Hubauer und Sabine Gehmayr von der Stadterneuerung GB* – sie suchten nach einer verkehrsberuhigenden Lösung für die Stammersdorfer Kellergasse.
- Foto: BV21
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Nach der Einführung des flächendeckenden Parkpickerls in allen Wiener Bezirken im vergangenen März, setzt die Bundeshauptstadt nun den nächsten Schritt gegen "unerwünschten" Autoverkehr aus Niederösterreich. So soll schon bald, wie auch Bürgermeister Michael Oberschil bestätigt ab September, die Durchfahrt der Stammersdorfer Kellergasse für alle aus Hagenbrunn kommenden Fahrzeuge gesperrt werden.
BEZIRK KORNEUBURG | HAGENBRUNN. Der Grund: Floridsdorf will die Stammersdorfer Kellergasse für Spaziergänger und Wanderer attraktiver machen – gelingen soll dies durch eine Verkehrsberuhigung. Wer allerdings von Wien aus nach Hagenbrunn fahren will, kann dies auch weiterhin ungehindert tun – zumindest zu bestimmten Zeiten. Denn auch für die Stammersdorfer gilt ab dem Senderparkplatz ein Fahrverbot und zwar von März bis Oktober – jeweils Freitag bis Sonntag von 10 bis 22 Uhr und werktags von Montag bis Donnerstag von 16 bis 22 Uhr.
"Schleichweg" fällt weg
Unangenehm könnte das Projekt vor allem für die Gemeinde Hagenbrunn werden. Denn mit der verordneten "Sackgasse" ab dem Senderparkplatz fällt sie um eine Verbindungsstraße von und nach Wien um. Wer also ab Herbst in Richtung Wien fahren will, muss dies über die Brünner Straße tun – das heißt: Stau von einer roten Ampel zur nächsten. Oder den kilometerlangen Umweg über die Wiener Außenring-Schnellstraße S1 in Kauf nehmen.
Ausnahmen bestätigen die Regel
Die Kellergasse darf weiterhin vom Linienbus passiert werden. Auch der Heurigenexpress, landwirtschaftliche Fahrzeuge sowie Fahrräder dürfen von Hagenbrunn kommend die Stammersdorfer Kellergasse befahren, wie das Büro von Bezirksvorsteher Georg Papai verlauten lässt. Gleiches gilt auch für die andere Richtung, also von Stammersdorf nach Hagenbrunn.

- Hagenbrunns Bürgermeister Michael Oberschil blickt der kommenden "Sackgasse" gelassen entgegen.
- Foto: MeinBezirk
- hochgeladen von Sandra Schütz
"Wir fürchten uns nicht"
Während sich mancher schon den Kopf über die geeignetste Alternative zerbricht, sieht Hagenbrunns Bürgermeister der kommenden Sperre gelassen entgegen: "Unsere Heurigen sind halt zu gut, die Stammersdorfer wollen auch einmal ein Geschäft machen", scherzt der Orts-Chef. Begeistert ist er zwar nicht über die neuen Pläne aus Wien. Dass für die Hagenbrunner die Stammersdorfer Kellergasse aber für Alltagsfahrten absolut notwendig ist, glaubt er auch nicht. "Die meisten kommen ohnehin über die Autobahn, da wäre die Kellergasse ein Umweg.
Und nach dem Motto "Einmal Hagenbrunn – immer Hagenbrunn" fürchtet er auch nicht um das Geschäft der Hagenbrunner Heurigen. "Wir haben bis Sonntag, 12 Uhr, schon den Umsatz gemacht, den die Stammersdorfer an vier Sonntagen nicht schaffen", sagt Oberschil angriffslustig. Den Wienern werde es also wesentlich schwerer fallen, sich einen anderen Weg in den beliebten Heurigenort suchen zu müssen.


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