Neue Heimat in der Fremde

Im Korneuburger Asylheim Liese-Prokop-Straße kümmert sich Bianca Bedliwy (re) mit zwei Kolleginnen um Flüchtlinge aus Afghanistan, dem Irak, dem Iran, Armenien, aus Eritrea, Nigeria und Syrien.
  • Im Korneuburger Asylheim Liese-Prokop-Straße kümmert sich Bianca Bedliwy (re) mit zwei Kolleginnen um Flüchtlinge aus Afghanistan, dem Irak, dem Iran, Armenien, aus Eritrea, Nigeria und Syrien.
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BEZIRK KORNEUBURG. Im Auftrag der Bezirksblätter hat das Institut Aconsult 604 Niederösterreicher zu ihrer Meinung befragt. Die Ergebnisse sind eindeutig: 71 % der Weinviertler sind etwa für die Wiedereinführung von Grenzkontrollen, 78 % fordern die strikte Einhaltung der Obergrenze. 66 % glauben, dass die Weinviertler Gemeinden bei der Unterbringung an ihren Belastungsgrenzen angelangt sind. Die fremde Kultur der Zuwanderer beunruhigt 61 %, nur 36 % sehen keine Probleme und sagen: Wir schaffen das! (Siehe Grafik)
Die Bezirksblätter haben nun recherchiert wie die Lage im Bezirk Korneuburg aussieht. Wie viele leben in welcher Gemeinde (siehe rechts), wie sind sie untergebracht und wer sind die Flüchtlinge?

Ein Dorf aus Containern

58 Menschen aus sieben verschiedenen Ländern haben im Korneuburger Asylheim Liese-Prokop-Straße ein vorläufiges Zuhause gefunden. Bald werden es 59 sein, denn im März wird ein Baby erwartet. Betreut werden sie von der Firma SLC Asylcare, genauer von Heimleiterin Bianca Bedliwy, Ursula Zoglauer und Nele Motzki. In 48-Stunden-Schichten wechseln sich die Drei ab, sind immer für ihre Schützlinge da. Diese kommen von den verschiedensten Flecken der Welt: Der Hauptteil aus Afghanistan, andere aus dem Irak, dem Iran, aus Armenien, Eritrea, Nigeria und Syrien.
Die Familien leben in Containern, zudem steht ihnen ein Gemeinschaftsraum samt Küche und Waschmaschinen sowie Sanitäreinrichtungen zur Verfügung. 5,50 Euro gibt es pro Tag und Kopf, so sieht er die sogenannte Grundversorgung vor, damit müssen Lebensmittel gekauft werden. Denn im "Containerdorf" ist Selbstversorgung angesagt. "Sie sind sehr gastfreundlich und wenn gekocht wird, dann bekommen wir auch immer etwas", erzählt Bianca Bedliwy.
Im Korneuburger Asylheim gibt es genaue Regeln. So muss etwa die Nachtruhe von 22 - 6 Uhr strikt eingehalten werden, Sanitär- und Gemeinschaftsräume müssen immer geputzt sein. Die Kinder gehen in die Schule oder den Kindergarten, die Erwachsenen lernen Deutsch. Einmal im Monat gibt es ein Camp-Meeting, wo Wichtiges besprochen und erklärt wird.
Asylstatus haben die Flüchtlinge noch nicht, manche haben allerdings schon Interviewtermine für das notwendige Verfahren.

Wer helfen möchte: Im Asylheim Liese-Prokop-Straße werden aktuell Teppiche gebraucht. Auch Fahrräder samt Schlösser sind willkommen.

Sie helfen mit

Wenn die Kinder in die Schule müssen, fängt auch beim Roten Kreuz Korneuburg der Tag an. 12 Personen leben dort – Familien aus Afghanistan, Armenien und Somalia. Zum Teil wohnen sie im ehemaligen Jugendhaus, zum Teil im RK-Hauptgebäude. Jede Familie hat ein Zimmer, Küche, Esszimmer, WC und Duschen werden geteilt. Auch hier wird selbstständig gekocht, einkauft und geputzt. Zweimal in der Woche ist Deutschkurs an der Reihe, der vom Roten Kreuz gemeinsam mit der VHS , SOS Mitmensch und ehrenamtlichen Helfern organisiert wird.
Dass die Asylwerber auch beim Roten Kreuz mithelfen, erklärt Projektleiterin Angelika Weiler: "Sie unterstützen uns, helfen bei der Textilsammlung und sind für die Reinigung der Nachtdienstbettwäsche zuständig."

Wer helfen möchte: Aktuell wird beim Roten Kreuz Korneuburg kleine Herrenbekleidung benötigt. Info: 05914459111.

Gemeinsames Miteinander

Dass es jedoch nicht nur organisierte Unterkünfte, sondern auch Privatpersonen gibt, die Flüchtlinge bei sich zu Hause aufnehmen, zeigt sich am Beispiel Ernstbrunns. 19 Flüchtlinge leben dort momentan, zum Teil Moslems, zum Teil Christen. "Zwei von ihnen können sehr gut Deutsch und helfen in der Volksschule beim Dolmetschen aus", erzählt etwa Bürgermeister Horst Gangl.

Eine Karte mit allen Flüchtlingszahlen aus Niederösterreich finden Sie HIER.

Im Auftrag der Bezirksblätter hat das Institut Akonsult 604 Niederösterreicher zu ihrer Meinung befragt. Das sind die Ergebnisse. Wählen Sie im Drop-Down-Feld Ihre Region aus.

Quelle: Bezirksblätter Umfrage durchgeführt von Akonsult KG
Stichprobe: n = 604 repräsentative telefonische Befragungen (CATI), niederösterreichische Wohnbevölkerung ab 16 Jahren. Die befragten Personen entsprechen in ihrer Zusammensetzung der niederösterreichischen Bevölkerung.
Zeitraum: 26. Jänner bis 1. Februar 2016

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