Panzersperre für Torbogen Kalksburg gefordert
Die Verkehrslage beim Kalksburger Torbogen kommt nicht zur Ruhe. Höhenbeschränkungen werden ignoriert.
LIESING. Wer hier regelmäßig nach Wien einpendelt, kennt mit Sicherheit den Kalksburger Torbogen als Dauerstaustelle. Doch nicht nur dafür ist er berüchtigt: In den vergangenen Jahren ist es hier immer wieder zu Unfällen gekommen, weil Lkw-Fahrer die Höhe des Torbogens falsch eingeschätzt haben und dann an der Fassade "hängen geblieben" sind.
Seit einigen Wochen soll ein Kettenbalken Abhilfe schaffen. Er soll vor der geringen Höhe warnen und Lkw-Fahrer von der Durchfahrt abhalten. Hilft das? Teilweise, meint Franz Kopecky von der Bürgerinitiative Kalksburg. "Sattelschlepper fahren hier nicht mehr durch. Das ist durchaus eine Verbesserung." Doch gelöst scheinen die Probleme am Torbogen nicht zu sein. "Der stadteinwärts gesehen auf der linken Fahrspur hängende Balken ist höher als der auf der rechten Fahrspur", sagt Kopecky.
Dieses scheinbar kleine Detail hat drastische Auswirkungen. "Wenn die entgegenkommenden Autofahrer bei der Ampel rot haben, wechseln manche Lkw-Fahrer die Spur und fahren auf der linken Fahrbahn durch das Tor." Ungefährlich ist das nicht: "Es kommt immer wieder fast zu Unfällen und außerdem zu Staus." Zwei- bis dreimal in der Woche sei das der Fall, so Kopecky. "Teilweise lassen die Lkw-Fahrer den Höhenbalken auch einfach über ihr Fahrzeug drüberschleifen. Das tut ihnen nicht weh."
Stahlsperre gewünscht
Unter den Anrainern wird deshalb darüber diskutiert, ob man nicht eine stabilere Höhensperre als bislang errichten soll. "Pro 23"-Bezirksrat Ernst Paleta kann dem einiges abgewinnen. "Es muss eine Sperre dorthin, die so massiv ist, dass sich die Lkw-Fahrer nicht mehr trauen, dort durchzufahren", sagt er. "Das würde sich schnell herumsprechen und die Verkehrssituation beruhigen."
Die Bürgerinitiative Kalksburg teilt diese Meinung. "Das ist ja auch an anderen Orten durchaus üblich. Wir haben sogar Fotos von solchen Sperren. Warum soll das nicht hier auch möglich sein?", sagt Franz Kopecky. "Wir wissen, dass die Polizei vor Ort kontrolliert. Aber sie kann ja auch nicht 24 Stunden am Tag vor Ort sein."
Einer Kalksburger Balkenlösung steht man in der Bezirksvorstehung Liesing skeptisch gegenüber. "Die Fachleute haben da große Sicherheitsbedenken", sagt der Büroleiter von Bezirksvorsteher Gerald Bischof, Jürgen Ermischer (SPÖ). "Was passiert, wenn ein Lkw gegen den Balken fährt, dieser zersplittert und dann Fußgänger trifft? Das wäre nicht auszudenken." Der Bezirk fordert deshalb eine Ausweitung der polizeilichen Überwachung am Torbogen und eine Änderung der Straßenverkehrsordnung. "Bislang sind Fotos von falsch fahrenden Lkw vor Gericht nicht als Beweismittel zugelassen. Das wollen wir ändern. Wir sind dazu mit der Stadt Wien im Gespräch.
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