Neue Ausstellung
Lentos setzt österreichischer Künstlerin ein Denkmal

  • Lesende Frau im Garten, undatiert (1930)
  • Foto: Neue Galerie am Universalmuseum Joanneum
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Erst in den letzten Jahren wurde das außergewöhnliche Werk der österreichischen Malerin Ida Maly (1894–1941) wiederentdeckt. In einer umfassenden Einzelausstellung zeichnet das Lentos Kunstmuseum den Lebensweg der Malerin und Grafikerin nach. Ab Ende der 1920er-Jahre war sie als "Schizophrene" in psychiatrischen Anstalten institutionalisiert und wurde 1941 von den Nationalsozialisten in der Tötungsanstalt Schloss Hartheim ermordet.

LINZ.  Die Ausstellung und die parallel erscheinende Publikation setzen Ida Maly, einer außergewöhnlich begabten und starken Künstlerin ein Denkmal, erinnern an ihre Geschichte und feiern die Qualität ihrer Werke“, betont Lentos-Direktorin Hemma Schmutz. Als erst dritte Einzelausstellung widmet sich das Linzer Museum dem Lebenswerk der in Graz geborenen Künstlerin. Kuratiert wurde die Ausstellung von Anna Lehninger, die dafür 70 Arbeiten auswählte.

Aufenthalte in Berlin, München und Paris

Maly wurde 1894 in Graz geboren und studierte dort und in Wien. Später lebte sie in München, Berlin und Paris und schlug sich als freischaffende Künstlerin und Kopistin von altmeisterlichen Werken durch. „Zentrales Motiv im Schaffen der Künstlerin ist der Mensch“, so  Kuratorin Anna Lehninger. Maly schuf ein vielschichtiges Werk, das völlig neue Aspekte des österreichischen Kunstschaffens der Zwischenkriegszeit aufzeigt. Ihre Arbeiten zeigen stilistische Nähe zu unterschiedlichen Kunstströmungen wie dem Jugendstil, dem Expressionismus, Art déco oder der Neuen Sachlichkeit.

  • Patientin im Feldhof in Graz, 1930
  • Foto: Neue Galerie am Universalmuseum Joanneum
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Arbeiten in der Psychiatrie

Es kam jedoch nicht zur vollen Entfaltung der künstlerischen Fähigkeiten Malys, da sie 1928 in die „Landes-Heil- und Pflegeanstalt für Geisteskranke Am Feldhof“ in Graz eingewiesen wurde. Die Umstände dieser Einweisung sind ebenso wenig geklärt wie die verhängnisvolle Diagnose „Schizophrenie“. Im Feldhof hielt die Künstlerin mit dem Zeichenstift die anderen Insass:innen fest. Ab 1930 wurde ihr Stil immer grafischer. Schrift – in Form von Bildtiteln und kurzen Phrasen aus dem Munde der Dargestellten – bekommt eine zunehmend wichtige Rolle.

  • Die Ausstellung "Zwischen den Stilen" läuft von 22. Oktober bis 9. Jänner im Lentos Kunstmuseum
  • Foto: maschekS
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Erst dritte Ausstellung in Österreich

Ida Maly selbst wurde 1941 in Schloss Hartheim in Oberösterreich im Alter von 46 Jahren ein Opfer der grausamen NS-Euthanasie. Das außergewöhnliche Werk der Grazer Malerin und Grafikerin wurde erst in den letzten Jahren wieder entdeckt. Nach Ausstellungen in der Neuen Galerie in Graz  (2005) und einer Retrospektive zu ihrem 111. Geburtstag im Schloss Hartheim (2006) ist die Lentos-Schau erst die dritte Einzelausstellung der Künstlerin in Österreich. Die Ausstellung "Zwischen den Stilen" von Ida Maly läuft von 22. Oktober bis zum 9. Jänner im Lentos Kunstmuseum.

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