Chess Unlimited in Wien
Kineke Mulder lädt zum unbegrenzten Schachspielen
Schwarz, weiß, 32 Figuren und 64 Felder: Kineke Mulder lädt zum Schachspielen bei Chess Unlimited in Wien.
WIEN/MARGARETEN/MARIAHILF/NEUBAU. Zehn Bretter und 320 Figuren: Das ist im Reisekoffer der Margaretnerin Kineke Mulder, wenn sie am Platz der Menschenrechte auftaucht. Mit ihrer Initiative Chess Unlimited macht sie die faszinierende Welt des Schachspielens für alle Interessierten zugänglich.
Geplant werden die Turniere in Margareten, wo Kineke Mulder wohnt und als Grafik- und Webdesignerin arbeitet. Die 51-Jährige kann sich seit ihrer Kindheit für das Schachspielen begeistern. "Ein Bekannter von meiner Mutter hat Schach gespielt und das fand ich so faszinierend. Der hat das mit so viel Passion gemacht und nur getrunken, geraucht und Schach gespielt", lacht sie.
Jeder darf mitspielen
Mit der Flüchtlingsbewegung im Herbst 2015 kam dann die Idee von Chess Unlimited. "Ich habe einfach meine Schachbretter genommen und bin zum Hauptbahnhof gefahren", erinnert sie sich. Um den Schutzsuchenden etwas die Sorgen zu nehmen, hat Kineke Mulder mit ihnen Schach gespielt. "Das lief so gut und man hat gemerkt, welche ruhige Stimmung das erzeugt hat. Die Kinder haben auf einmal ihre Eltern ganz konzentriert und gelassen gesehen", so Mulder. Unabhängig von der Sprache, dem Aussehen, dem Alter, der Religion: Es wird einfach gespielt. Und das hat sich in Wien herumgesprochen.
Seit mittlerweile sieben Jahren organisiert die passionierte Schachspielerin regelmäßig Turniere in der Hauptbücherei, am Platz der Menschenrechte und im Baharat. Jeden Mittwoch rauchen ab 15 Uhr in der Gumpendorfer Straße 56 die Köpfe. Das Angenehme dabei ist, dass es keinen Konsumzwang gibt. Außerdem: "Es sind schon viele Freundschaften durch das Spielen entstanden", wie Mulder weiß.
Ein Zug braucht Geduld
Mulder selbst spielt am liebsten im Rüdigerhof. Doch das Beste an dem Brettspiel: Man kann es überall spielen. Unter den Spielern sind auch schon einige Stammgäste dabei. "Ich kann um die 200 Personen beim Namen nennen", ist Mulder überzeugt. Einer davon ist Rion. Der 20-Jährige kommt regelmäßig zum Spielen und erklärt auch gerne zwei Stunden lang Kindern, wie so eine Partie funktioniert und welchen Zug man machen sollte, um zu gewinnen.
"Es ist auch eine gute Möglichkeit für schüchterne Leute, da man kaum reden muss und man trotzdem unter Leute kommt", erklärt Kineke. Außerdem spielt es keine Rolle, ob man Anfänger oder Profi ist. Viele kommen zum Zusehen und meinen, dass sie das Brettspiel nicht so gut beherrschen. "Komm her, ich zeig dir das", lautet die Devise. Wo und wann die Turniere immer stattfinden, erfahren Interessierte per Newsletter. Anmelden kann man sich hierfür online unter www.chess.mulder.at
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