Bücher: Nahrung für’s Gehirn
Gratis Lesestoff für alle: Margareten hat jetzt die erste „Offene Bücherschank“
Margareten ist um eine Spezialität reicher: Im Kebab-Lokal am Siebenbrunnenplatz kann man gratis Bücher tauschen!
(pb). Mit dem Aus für die
polycollege-Buchhandlung Ende 2010 starb ein wichtiges Glied der Margaretener Bildungsmeile.
Hladis Scheicher und ihre Mitstreiter organisierten spontan ein Trauerkomitee samt „Trauermarsch für die Bildung“. Doch selbst Bezirkspolitik und Bildungseinrichtungen standen den Entwicklungen machtlos gegenüber.
„Bücherschank“ statt Bücherei
„Ich lese sehr gerne und war entsetzt, dass da wieder was abstirbt“, erzählte Scheicher. „Die Lebensqualität der Straße ist mir ein großes Anliegen.“ „Historisch gesehen war die Buchhandlung die einzige der Wiener Volkshochschulen“, so Mitstreiterin und Künstlerin Susanne Kompast.
Mit Unterstützung der Zeitung „Augustin“ riefen Scheicher und Kompast die Initiative „Ersatzbuchhandlung“ ins Leben und installierten in dem Kebab-Lokal am Siebenbrunnenplatz 2 die 1. Margaretener Bücherschank (nicht zu verwechseln mit dem Offenen Bücherschrank). Frei nach dem Motto „Nimm ein Buch, bring ein Buch“ können sich auch Menschen mit kleinem Geldbörserl mit Lesestoff versorgen.
Tauschen statt kaufen
„Die soziale Frage und die kulturelle hängen eng zusammen“, sagte KPÖ-Bezirksrat Wolf Jurjans, der bei der Eröffnung der Bücherschank dabei war. „Ich unterstütze die Bücherschank leidenschaftlich“, meinte auch „Augustin“-Mitgründer Robert Sommer. „Ich finde es gut, dass es immer mehr Kostnix-Läden und Bücherschränke gibt. Die Idee, dass man was schenkt oder tauscht, breitet sich immer mehr aus.“
„Man soll auf das Lesen nicht vergessen“, freute sich Mahmut Sayici über die Bücherschank in seinem Lokal.
„Lesen macht den Menschen glücklich. Ich lese gerne und finde auch gut, dass so was bei uns gemacht wird. Man kommt jetzt nicht nur zum Essen und Trinken vorbei, man bekommt auch Nahrung fürs Gehirn!“
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