5. Bezirk
Die St. Elisabeth-Stiftung unterstützt in Not geratene Mamas
Zum Muttertag möchte die St. Elisabeth-Stiftung auf von Armut betroffene Mütter aufmerksam machen. Deren Hauptproblem sei die Vereinbarkeit von Kinderbetreuung und Job.
WIEN/MARGARETEN/INNERE STADT. "Danke, Mama", liest man bald wieder auf Billets, in SMS oder auch auf Werbebannern im ganzen Land. Denn der Sonntag, 12. Mai, steht wieder im Zeichen der Mütter. Dass diese viel leisten und dementsprechend Anerkennung und Hilfe verdienen, weiß man auch bei der St. Elisabeth-Stiftung der Erzdiözese Wien.
Die gemeinnützige Organisation mit Sitz in der Arbeitergasse 28 widmet sich der Unterstützung von schwangeren Frauen, Müttern und ihren Kindern in der Not. "Uns liegt sehr am Herzen, die schwierige Lebenssituation alleinerziehender Mütter sichtbar zu machen, damit diese auf gesellschaftlicher Ebene verbessert werden kann", erklärt Pressesprecherin Katarzyna Kuban. MeinBezirk.at erklärt sie, wie schwierig die Lage alleinerziehender Mütter nach wie vor ist.
Große Doppelbelastung
Das Hauptproblem sei, Job und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen. "Für den Job muss die Kinderbetreuung gesichert sein", schildert Kuban, "Und umgekehrt, zumindest in öffentlichen Einrichtungen." Darüber hinaus seien für Alleinerzieherinnen meist nur Teilzeitjobs möglich. Diesem geringen Gehalt stehe die unbezahlte Arbeit von Kinderbetreuung und Haushalt gegenüber. "Die Doppelbelastung kostet enorme Energie."
60 Mitarbeiter sowie weitere 60 Ehrenamtliche sind bei der St. Elisabeth-Stiftung aktiv. Die Hilfsangebote umfassen die Bereiche Beratung, Wohnen und Arbeit. "In unserer Familien-, Rechts- und Schwangerenberatungsstelle helfen wir den Frauen, die nächsten Schritte zu gehen und neue Perspektiven zu finden", erklärt Kuban, "Zudem vergeben wir direkte Hilfe aus Spenden, wie zum Beispiel gebrauchte Kleidung, Kinderwägen, haltbare Lebensmittel oder Windeln und in besonderen Notlagen auch finanzielle Unterstützung."
Ein Zuhause auf Zeit
Fünf Wohneinrichtungen bieten Müttern und Kindern ein Zuhause auf Zeit. Profis aus den Bereichen Sozialarbeit, Psychologie oder Sozialpädagogik unterstützen die Betroffenen bei der Verarbeitung schwerer Erfahrungen und dabei, wieder auf die Beine zu kommen.
"Besonders wichtig ist auch der Bereich Arbeit", so Kuban.
Denn nur mit einem Arbeitsplatz lasse sich das Leben finanziell stemmen. "Gleichzeitig schenkt ein Job, der Freude macht, auch Kraft und Selbstbewusstsein." Die Beraterinnen begleiten die Frauen, einen geeigneten Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu finden.
Dabei hilft auch das Social Business "Mamas Werkstatt", sowie die Web- und Kreativwerkstatt.
Hier bietet die Stiftung Anstellung auf Zeit. "Sinn- und freudvolle Tätigkeiten sind für viele der erste Schritt in den Arbeitsmarkt", erklärt Kuban. Vor Kurzem hat "Mamas Werkstatt" im 1. Bezirk einen neuen Standort bekommen – und zwar am Stephansplatz 6. "Nun gibt es auch eine Auslage, man kann 'einfach so' vorbeikommen und eines der vielen kreativen, upgecycelten Textilprodukte erwerben", freut sich Kuban. Auch Aufträge für Änderungsschneiderei und Reparaturarbeiten werden hier gerne entgegengenommen.
Laufend neue Projekte
So entwickelt die St. Elisabeth-Stiftung sich laufend weiter. "Aufgrund des hohen Bedarfs wachsen wir sehr schnell und erweitern kontinuierlich unsere Projekte", freut sich Kuban. Seit vergangenem Herbst sei die Familienberatungsstelle als eigene Einrichtung mit dem Schwerpunkt Elternberatung etabliert.
"Wir bieten auch verstärkt Lernbetreuung für Kinder mit schweren Lerndefiziten an." Das Angebot komme sehr gut an. Auch ein neues, tolles Projekt stehe in den Startlöchern – "Aber davon wollen wir jetzt noch nicht zu viel verraten."
Alleinerziehende Mütter, die in Not geraten sind, sind die Zielgruppe der Stiftung. Besonders am Muttertag möchte man bei der St. Elisabeth-Stiftung auf die Not der Betroffenen aufmerksam machen. "Müttern zu danken ist natürlich schön", so Kuban, "Wichtiger aber finde ich, hinzuschauen, wo Mütter Hilfe brauchen." Ein Paket Windeln oder ein Lebensmittelgutschein bereiten so oft größere Freude als ein Blumenstrauß.
Hilfe immer willkommen
"Wir sind auch unheimlich dankbar, dass wir so viel Zuspruch bekommen und es so viele Helfende da draußen gibt, die unsere Projekte mit Sachspenden, Geldspenden oder auch Zeitspenden unterstützen." Denn als gemeinnützige Hilfsorganisation ist die Stiftung auf Spenden angewiesen.
Die Stiftung wurde mit dem österreichischen Spendengütesiegel versehen, dieses steht für den verantwortungsvollen und transparenten Umgang mit den erhaltenen Spenden. "Jede Geldspende ist wertvoll, und wir freuen uns über jede Unterstützung von Privatpersonen oder Unternehmen", so Kuban. Auch Sachspenden in Form von Windeln, haltbaren Lebensmitteln und bei Bedarf gebrauchte Kleidung und Kinderwägen sind gerne gesehen.
Ehrenamtliche Mitarbeiter sind willkommen, auch in Form von Social Days. Am 6. Mai veranstaltet die Stiftung zusätzlich eine Charity-Kunstauktion, zu der herzlich eingeladen wird. Diese findet um 19 Uhr im "Kleinen Haus der Kunst" am Karlsplatz, Friedrichstraße 7 (1.) statt. Mehr Infos gibt's auf www.elisabethstiftung.at
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