Ferdinandus Orden 1561
Ehrenamtlicher Einsatz für die gute Sache
"Helfen, um zu helfen" lautet der Leitspruch des „Ferdinandus Orden 1561", der bedürftigen Kindern und Erwachsenen unter anderem in Margareten unterstützt.
MARGARETEN. Der Ursprung des Ferdinandus Ordens liegt im Jahr 1561. Und sein Ziel ist heute so aktuell, wie damals, als der Urahn des heutigen Ordens-Großmeisters Ernst A. Kugler seinen Auftrag erhielt, eine Siechen- und Armenstation für ehemalige Soldaten und deren Hinterbliebene zu errichten.
Ritter gibt's auch heute noch
Wie damals werden die Ordenshochfeste gefeiert und Mitglieder zu Rittern geschlagen. "Das soll an unsere Grundwerte erinnern", so Silvia Kugler, Frau des derzeitigen Großmeisters. Sie ist unermüdlich dabei, mithilfe Freiwilliger alle jene zu unterstützen, "die unsere Hilfe besonders nötig haben".
Damit meint sie etwa Menschen mit besonderen Bedürfnissen, krebskranke Kinder und Jugendliche sowie deren Familien. Aber auch Kinderdorf-Kinder und alle jene, die plötzlich in Not geraten sind, werden von ihr und dem Team betreut.
Ein Hauch von Urlaub
Wie das vor sich geht: Etwa bei der jährlichen Schifffahrt mit Menschen aus betreuten Werkstätten am Neusiedlersee. "So können sie einen Tag lang, oft zum ersten Mal in ihrem Leben, so etwas wie Urlaub verspüren", erzählt Kugler.
Ebenfalls bereits zur Tradition geworden: ein Prater- oder Zirkusbesuch mit Kinderdorf- und krebskranken Kindern aus Margareten, die gerade eine Chemo-Pause einlegen. Zum Abschied gab es beim jüngsten Ausflug einen Glas-Seelöwen als Geschenk. Der soll eine Verbindung zwischen den Kindern und ihren Schicksalsschlägen herstellen: "Der Seelöwe balanciert den Ball ja genauso, wie die Kinder versuchen, ihr Leben ins Gleichgewicht zu bringen", erklärt Kugler.
Im Einsatz gegen Mobbing
"Wir wollen sie aufmuntern, ihnen zeigen, ihr seid nicht alleine. Wenn dann ein kleines Lächeln von ihnen zurückkommt, ist das für uns der schönste Dank“, strahlt sie. Seit heuer ist der Orden auch in Schulen im Einsatz, um Schüler als Friedensbotschafter auszuzeichnen, die sich gegen Mobbing und für Respekt der Schüler untereinander einsetzen.
Bei Ordensfesten treten die Mitglieder des Ferdinandus Ordens mit schmuckem Gewand und Wappen auf. So zelebrieren sie ihre Ritterlichkeit, die sie noch heute ausleben. Aber nicht alle sind so gekleidet: Die meisten Mitglieder wollen einfach nur helfen.
Helfen um zu helfen
So ist der Orden vergleichbar mit einer großen Familie, deren Mitglieder quer durch alle Generationen und Bevölkerungsschichten gehen. "Bei uns sind alle herzlich willkommen, die sich mit unserer Zielsetzung ,helfen, um zu helfen' identifizieren können."
Wer Interesse hat, ebenfalls mitzuhelfen, besucht am besten die Mitarbeiter des Ferdinandus Ordens persönlich auf der Wiener Freiwilligenmesse am 5. und 6. Oktober im Rathaus (1., Lichtenfelsgasse 2) Der Eintritt ist frei! Alle Infos gibt' auch auf www.freiwilligenmesse.at
Zur Sache
"Jeder Mensch, der sich für etwas engagiert, hat eine bessere Lebensqualität als andere, die nur so dahinvegetieren." Bruno Kreiskys Zitat ist direkt, ein bisschen gemein – und wahr. Denn beinahe jeder dritte Wiener leistet in seiner Freizeit unbezahlte freiwillige Arbeit.
Diese "Wiener Herzen" stellt die Wiener Bezirkszeitung nun ins Rampenlicht. Warum? Weil es tolle Geschichten sind über Menschen, deren Herzen unendlich groß scheinen. Und weil wir Institutionen vorstellen möchten, denen es oft schwerfällt, gehört zu werden. Kennen Sie ein "Wiener Herz", dann schreiben Sie uns an wienerherzen@bezirkszeitung.at
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