Krongasse 19
Mit Margaretner Verein "Unverblümt LOK" neu durchstarten
Dem Floristikgeschäft "Unverblümt LOK" liegt nicht nur die Flora am Herzen, sondern auch der Mensch.
WIEN/MARGARETEN. Duftende Schnitt- und Balkonpflanzen, Kräuter, bunte Gestecke und vieles mehr – das findet man in der Krongasse 19 bei „Unverblümt LOK“. Mag der Shop mit den Pflanzenbouquets neben dem grün umrandeten Eingang wie eine durchschnittliche Blumenhandlung wirken, so gibt es doch einen Unterschied: Diesem Floristikgeschäft liegt nicht nur das Grünzeug am Herzen, sondern auch der Mensch.
Das 2008 gegründete Geschäft gehört zum Verein LOK (Leben ohne Krankenhaus), der in Wien insgesamt vier „Beschäftigungsprojekte“ anbietet. Hier betätigen sich Personen mit psychischen Erkrankungen, die am regulären Arbeitsmarkt keine Anstellung finden.
Gefördertes Projekt
Bei einem solchen Beschäftigungsprojekt handelt es sich nicht um ein sozialversicherungspflichtiges Dienstverhältnis. Es wird vom Fonds Soziales Wien gefördert und eignet sich laut Verein zum Beispiel für jene Menschen, die eine Tagesstruktur benötigen oder sich auf den (Wieder-)Einstieg in den allgemeinen Arbeitsmarkt vorbereiten möchten. LOK erklärt auf seiner Website, dass die Geschäftseinnahmen zur Gänze dem Projekt und den Mitarbeitern zugutekommen.
Andreas Schnitzer arbeitet seit rund 13 Jahren bei "Unverblümt LOK" und ist für organisatorische Aufgaben zuständig. Als Teil eines sechsköpfigen Teams zeigt sich der ausgebildete Gartengestalter zudem für die Betreuung der 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich. Psychisch erkrankten Menschen etwas anzubieten, das ihnen Freude bereitet, ist seiner Meinung nach sehr wichtig.
Eigenen Kompost anlegen
Bei "Unverblümt LOK" sollen Menschen und Blumen zusammengebracht werden. „Pflanzen, alles Lebendige erdet den Menschen. Es ist ein schönes Arbeitsmaterial, das die Sinne animiert. Es ist bunt und duftet – ein Idealzustand", betont Schnitzer.
Die Ressource Boden ist für ihn ein brennendes Thema: „Wir hören immer wieder, wie viel pro Tag verbaut wird. Wenn man sieht, wie in Wien und Umgebung ganz wunderbare Tschernosem-Böden, also die besonders fruchtbare "Schwarzerde", in Bauland umgewidmet werden, tut das weh, weil der Wert einfach nicht geschätzt wird.“
Möchte man seinen eigenen Garten nachhaltig gestalten, sollte man aus Schnitzers Sicht vor allem auf die Kreislaufwirtschaft achten. „Es gibt nichts Besseres, als den eigenen Kompost wiederzuverwenden. Wenn man irgendwo ein Eck für einen Kompost anlegen kann, sollte man das unbedingt nutzen.“ Er empfiehlt, diesen in einer halbwegs schattigen Ecke anzulegen, wenig zu gießen, aber konstant feucht zu halten. Ideal wäre Bodenkontakt. „Man glaubt gar nicht, wie schnell eigene Komposterde entstehen kann.“
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