Sonderschulzentrum Diehlgasse
Online lernen für die Zukunft
Das Schulzentrum für den Fachbereich Inklusion, Diversität und Sonderpädagogik in der Diehlgasse 2 wurde mit Tablets ausgestattet.
MARGARETEN. Die Lehrerinnen und Lehrer der sonderpädagogischen Schule sind mit voller Einsatzkraft dabei, wenn es darum geht, ihren Schülern das digitale Lernen näher zu bringen und zu erleichtern. Durch die neuen Möglichkeiten sind sie nicht nur im Präsenzunterricht miteinander verbunden, sondern nun auch online.
Das bedeutet vor allem einen Mehraufwand für die Lehrer. Schließlich sind sie diejenigen, die abends noch vor ihren Geräten sitzen und allfällige Anfragen der Kinder beantworten.
Übergabe der Elektronik durch Alex Pointner
Die Lehrenden sind aber trotz alledem froh, nun besser ausgestattet zu sein, um diese Online-Dienste auch anbieten zu können. 25 Tablets wurden von Alex Pointner mit der Unterstützung von duftner.digital und Samsung Österreich gestiftet. Dazu wurden noch zwei zusätzliche für Lehrerinnen finanziert. Das bedeutet für die Schule schon einen sehr großen Fortschritt gegenüber den neun Stand-PCs die sonst zur Verfügung stehen - für vierzig Schüler, die eigentlich alle ein eigenes Gerät bräuchten.
Gestartet werden konnte diese Initiative dank der Pädagogin Angelika Szelinger. Diese machte bei einer "Super-Lehrer-Challenge" von duftner.digital mit. Die Lernplattform für Erwachsene wandte sich im ersten Lockdown an Lehrerinnen und Lehrer und schrieb diesen Wettbewerb aus, um ihre Inhalte auch dieser Zielgruppe näher bringen zu können. Im Laufe dieser Veranstaltung kristallisierte sich heraus, dass diese Tools zwar gut nutzbar waren, ohne geeignete Geräte aber nicht erreichbar. Der Geschäftsführer der Firma erklärte sich in dieser Notlage dafür bereit, 27 Tablets an die Wiener Schule zu spenden.
Digitalisierung - auch des Sonderschulbereichs
Die Schule setzt vor allem auf Integration und Inklusion. Viele der Kinder werden nach dem Sonderschulen-Lehrplan unterrichtet und haben daher auch in Lockdown-Zeiten Präsenzunterricht. Nicht alle Eltern wollen aber, dass ihre Sprösslinge momentan zur Schule gehen und bleiben lieber beim Heimunterricht. Dabei ist es besonders wichtig, die teilweise benachteiligten Familien so gut es geht zu unterstützen und zu fördern.
"Die Zeiten haben sich geändert. Es wird alles digitalisiert. Im Sonderschulbereich sind wir dabei aber noch ganz am Anfang. Es gibt aber auch allgemein zu wenig Hardware an den Wiener Schulen, so dass jedes Kind mit einem Laptop oder Tablet arbeiten könnte", so die Direktorin der Schule Michaela Koletnik. "Durch die Verleihung der Tablets können wir den Kindern den Schulalltag so normal wie möglich gestalten und sie sind dabei auch relativ selbstständig", führt Koletnik weiter aus
Große Vorteile der Aktion
Sehr wichtig ist den Lehrern des Projekts auch zu erwähnen, dass die Tablets eine soziale Komponente aufweisen. "Man bekommt einfach viel mehr mit aus den Familien", meint die Pädagogin Angelika Szelinger dazu.
"Unsere Schülerinnen und Schüler kommen oft aus Haushalten, in denen es wenig Einkommen gibt, wo wenig Raum zur Verfügung steht und sie sich diese Geräte schlicht nicht leisten können. Jetzt haben wir die Möglichkeit, ihnen das zu leihen. Sie kommunizieren untereinander, sie surfen im Internet - es ermöglicht ihnen einfach eine gewissen soziale Teilhabe - was ich ungemein wichtig finde", fügt Pädagoge Philipp Rafellsberger hinzu. "Es ist einfach eine Möglichkeit, über die Schule hinaus Anschluss zu haben!", findet Rafellsberger noch wichtig.
Der zweite große Vorteil, neben dem sozialen Aspekt, sieht Szelinger darin, multimediale Inhalte in den Unterricht zu holen. Das würde die Lernmotivation steigern. Außerdem wären Kinder sowieso schon von einer digitalen Welt umgeben, die sie so für sich nutzen könnten.
Startschwierigkeiten gab es trotz der Bemühungen aber allemal. Auch weil es keine offiziellen Anleitungen gibt, wie man Kindern im sonderpädagogischen Bereich diese Dinge näher bringen soll. Dazu wurde extra eine Projektgruppe gebildet.
Unterstützung durch die Bezirksvorstehung?
Koletnik würde sich weitere Unterstützung von der Bezirksvorstehung wünschen, um das Projekt noch weiter auszubauen und jedem Kind ihrer Schule geeignetes Equipment bieten zu können. Auch das W-Lan müsste mal wieder auf Vordermann gebracht werden. In der Vergangenheit hat die Zusammenarbeit mit der Bezirksvorsteherin Schaefer-Wiery sehr gut funktioniert und so hofft sie auch in diesem Bereich auf Hilfe.
Das Büro der Bezirksvorstehung sagt dazu, dass für diese Projekte zwar leider kein Budget da ist, die Schulen aber gerne bei der Suche nach solchen Initiativen, sowie gebrauchten Elektronikgeräten unterstützt werden.
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