Organisation in Margareten
Sozialminister Rauch besucht das Neunerhaus
In den kommenden Monaten wird ein Anstieg an psychosozialer Belastung erwartet. Die Margaretner Sozialorganisation Neunerhaus bietet Abhilfe. Davon hat sich Sozial- und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) selber ein Bild gemacht.
WIEN/MARGARETEN. Seit 2006 gibt es die Wiener Sozialorganisation Neunerhaus in Margareten. Sie bietet medizinische Versorgung für Menschen, die von Armut und Obdachlosigkeit betroffen sind. Die Verschränkung von Gesundheitsberufen und Sozialberufen ist für die Organisation das A und O.
Im Herbst 2021 eröffnete mit Unterstützung des Sozialministeriums die Praxis Psychische Gesundheit im Neunerhaus Gesundheitszentrum in der Margaretenstraße 166. Es handelt sich dabei um eine Anlaufstelle für die psychosoziale Versorgung für nichtversicherte sowie obdach- und wohnungslose Menschen. Sozial- und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) besuchte die Anlaufstelle.
„Gerade jetzt bringt die extrem hohe Teuerung viele Menschen in Not. Das Risiko steigt, dass Menschen ihre Wohnung verlieren. Obdachlosigkeit kann jeden treffen – unabhängig von Alter, Bildung oder Herkunft. Für jede und jeden Einzelnen von ihnen ist das Projekt derzeit besonders wichtig“, ist Rauch überzeugt. „Neunerhaus entwickelt mit seinen Ansätzen und Hilfsangeboten innovative Zugänge und Lösungen, die schnell und unkompliziert Hilfe bieten.“
Niederschwellige Gespräche
Seit dem Start des Angebots bis Jahresende 2021 konnten insgesamt 238 niederschwellige Gespräche mit Nutzerinnen und Nutzern geführt werden. Besonders die Bilanz in den ersten sechs Monaten des Projekts kann sich sehen lassen: Mehr als 820 Kontakte mit Nutzerinnen und Nutzern wurden verzeichnet.
„Armut macht krank, Krankheit macht arm – diese oft zitierte Aussage trifft das Problem im Kern. Es macht keinen Sinn, medizinische Probleme ohne gesamtheitlichen Blick auf die Lebensrealitäten der Betroffenen lösen zu wollen“, so Elisabeth Hammer, Neunerhaus Geschäftsführung.
Diese Meinung teilt auch Daniela Unterholzner, Neunerhaus Geschäftsführerin: „Die aktuellen Krisen haben einschneidende Auswirkungen auf unser aller Leben. Vulnerable Personengruppen trifft es besonders hart, psychische Krisen, Angst, Einsamkeit, Isolation und Depressionen haben sich bei unserer Zielgruppe nachweislich verschärft.
Auch für die nächsten Wochen und Monate rechnen wir mit einem Anstieg und verstärkter Nachfrage nach unseren Angeboten. Besonders die Praxis Psychische Gesundheit kam zur rechten Zeit, wir danken dem Sozialministerium für die Unterstützung unserer Arbeit“.
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