Hitzige Polit-Debatten um Aus
Die Lokale Agenda Margareten sagt Baba
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedet sich die Lokale Agenda aus Margareten. Warum? Darüber ist man sich im Bezirk uneinig.
WIEN/MARGARETEN. Nach vier sehr bewegten Jahren feierte die Lokale Agenda Margareten (LAMA) kürzlich ihren Abschluss im Festsaal des Amtshauses. Bei einer Ausstellung ließ man die vielen Errungenschaften im Bezirk Revue passieren. Dabei waren weitere engagierte Gruppen sowie Bezirkspolitiker, mit welchen in den vergangenen Jahren eine rege Zusammenarbeit bestand. Nicht jeder begrüßt das Ende der LAMA.
Viele Grätzl-Erfolge
Im Jänner 2020 entstand die LAMA. Alles begann mit einer Online-Umfrage. Hier konnte man abstimmen, zu welchen Themen man sich beteiligen möchte. Der klare Sieger in der Umfrage: "Freiraum und öffentlicher Raum". Viele der folgenden Termine, Besprechungen und Veranstaltungen mussten damals Pandemie-bedingt online oder im Freien stattfinden. Eine Hürde, die mit Bravour gemeistert wurde, ist man sich einig. Zu den größten Erfolgen der LAMA zählt der Beteiligungsprozess im Leopold-Rister-Park. Auch mit Büchertelefonzellen, Themenspaziergängen und dem Wintermarkt im Creative Cluster bleibt die Agenda dem Bezirk in Erinnerung.
Kritik an Bezirkschefin Janković
Vor allem die Grünen im Bezirk sehen den Abschied kritisch. "Wir Grüne bedauern das Einstellen der Agenda Margareten sehr", so Bezirksobmann Michael Luxenberger. "Die Bezirksvorsteherin hat nach dem ,Partizipativen Budget‘ nun das nächste erfolgreiche und niederschwellige Mitmachprojekt abgedreht."
In diesen knapp vier Jahren habe das Team der LAMA mit vielen ehrenamtlich Engagierten, die sich teilweise in Agenda-Gruppen organisiert haben, zahlreiche Projekte erfolgreich begleitet und umgesetzt. "Mit dem Ende der Agenda verlieren diese Ehrenamtlichen ihr Netzwerk und wertvolle Unterstützung für ihre Projekte", so Luxenberger, "sowie eine parteifreie und niederschwellige Möglichkeit, ihr Grätzl zu gestalten."
Luxenberger bedankt sich stellvertretend für seine Partei nochmal herzlichst für das Engagement aller Beteiligten bedanken. Er hoffe, dass die Agenda-Gruppen sowie Bürgerinnen und Bürger trotz der neuen Hürden ihre Freude am Gestalten im Bezirk nicht verlieren und bedauere das Ende durch SPÖ-Bezirkschefin Silvia Janković sehr.
Neue Schritte im kommenden Jahr
Janković zeigt sich verwundert über die Anschuldigungen: "Es gab dieses Jahr einen breiten Evaluierungsprozess der Agenda Wien", erklärt sie. Darin wären auch die Parteien in den Steuerungsgruppen eingebunden gewesen. "Die Agenda gibt es in ihrer Form schon seit 25 Jahren", so Janković.
Es ginge darum, sie in die jetzige Zeit zu bringen. "Mein Anliegen ist es, die Agenda noch niederschwelliger zu machen", sagt die Bezirksvorsteherin, "und mehr Zielgruppen zu erreichen, die sich bis dato noch nicht angesprochen gefühlt haben". Kommendes Jahr würde es dazu neue Schritte geben. In der Zwischenzeit unterstütze der Bezirk die Agenda-Gruppen, wie zum Beispiel "Fair for Five". "In Margareten wird Partizipation und Teilhabe schon sehr lange gelebt", so Janković abschließend.
Weitere Berichte zum Thema findest du hier:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.