Fritz-Grünbaum-Platz
Massage für gestresste Obdachlose

- Birgit Platzer verwöhnte den wohnungslosen Stefan mit einer Shiatsu-Massage.
- Foto: Sabine Ivankovits
- hochgeladen von Sabine Ivankovits
Am Fritz-Grünbaum-Platz kamen bedürftige Menschen in den Genuss eines Verwöhnprogramms.
MARIAHILF. (siv). Entspannung in Form einer Massage ist für viele ein Luxus, für Menschen, die auf der Straße leben sogar ein unerschwinglicher. Um so größer war die Freude für die Wohnungslosen, die am 31. Juli zum Fritz-Grünbaum-Platz kamen.
Denn unter den sogenannten "Wanderbäumen" der Lokalen Agenda 21 konnten sie sich einmal so richtig entspannen. Neben einem klassischen Masseur verwöhnten sie einige Mitglieder des ÖDS (Österreichischer Dachverband für Shiatsu) mit einer Shiatsu-Massage.
Angeboten wurde der gratis Wellness-Vormittag vom Verein M.U.T in Kooperation mit "Frühstück im Park", einer Organisation, die jeden Mittwoch bedürftige Menschen zum Frühstück in den Esterhazypark lädt.
Auf Augenhöhe
Obdachlose Menschen stehen quasi immer unter Strom. "Sie wissen oft nicht, wo sie schlafen sollen oder wo sie ihr Essen herbekommen. Ein Leben auf der Straße bedeutet Stress. Es fehlt meist an sozialen Kontakten und menschlicher Nähe. Wir wollen diesen Menschen auf Augenhöhe begegnen und ihnen das Gefühl geben, dazuzugehören", so Judith Mayr vom Verein M.U.T.
Mehrmals im Jahr veranstalten sie sogenannte "Wohlfühltage", bei denen es einen kostenlosen Haarschnitt, eine Maniküre oder eben eine Massage gibt. Im Moment suchen sie jemanden, der ehrenamtlich eine medizinische Pediküre anbietet.
Auch verteilet der Verein Hygiene-Taschen an die Obdachlosen aus. "Da sind Duschgels und Shampoos drinnen, oder Taschentücher, Cremen und Zahnpasten und -bürsten, aber auch Rasierer für die Männer oder Hygieneartikel für Frauen. Wir freuen uns über Sachspenden bzw. finanzielle Unterstützung dafür", erklärt Judith Mayr vom Verein M.U.T.
Leben auf der Straße
Einer der Menschen, der dieses Mal in den Genuss einer Massage gekommen ist, ist Stefan. Zuerst zierte sich der 50-Jähre, dann war er ganz begeistert. "Auf einer Skala von eins bis zehn gebe ich der Massage 80 Punkte", strahlte der Wohnungslose übers ganze Gesicht.
Er lebt seit vier Jahren auf der Straße, weil es ihm in Obdachlosen-Unterkünften nicht sicher genug ist. "Ich schlafe immer an verschiedenen Plätzen wie Parks oder am Bahndamm. Im Winter fahre ich mit dem Nachtautobus", erzählt er. Viele Freunde hat er nicht, er kann nicht vielen Menschen trauen.
Aber auch er hat eine soziale Ader: "Ich helfe beim 'Frühstück im Park' bei den Vorbereitungen, oder auch beim Abholen von Lebensmittel und beim Wegräumen.". Einen großen Wunsch hat er: "Einmal haben wir beim M.U.T. mit den Mitarbeitern von Sky ein Fußballmatch geschaut, das war toll, das würde ich gerne wieder einmal machen!".
Info:
www.verein-mut.eu



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