Galerie am Park

Mit Herz und Seele für die Kunst

Luise Buisman bietet in ihrer Galerie am Park den verschiedensten Künstlern Raum für ihre Werke. Derzeit stellen österreichische und deutsche Künstlerinnen zum Thema Selbstporträt Frauenbild aus.

Wie schlägt sich das "Frau-Sein" in der Kunst nieder? Interpretationen dieser Frage findet man derzeit in der Ausstellung "Selbst IM BILD" in der Galerie am Park. Organisiert wird sie vom Wiener Frauenkunstverein IntAkt, die ausstellenden Künstlerinnen gehören der Dresdner Sezession 89 e.V. an.
"Das Selbstporträt Frauenbild sehen wir als Gegensatz zur aktuellen Selfiekultur. Das Besondere am Austausch mit den Künstlerinnen aus Dresden ist die Konfrontation mit einer anderen Welt und Sicht", erklärt Kuratorin Gudrun Kaitna-Engel, selbst Malerin und Teil des IntAkt-Vereins. Bis Ende Jänner kann man die Ausstellung noch besuchen, dann soll der Raum wieder von anderen Künstlern genutzt werden.

Kunst mit Herz und Seele

Denn das ist das Konzept der Galerie am Park, die seit 2000 von der Künstlerin Luise Buis-man geführt wird. Buisman war selbst lange Mitglied von IntAkt, ausstellen darf in ihrer Galerie aber grundsätzlich jeder. Die einzige Voraussetzung: "Die Arbeit muss künstlerisch hochwertig sein", meint die Künstlerin. Dabei geht es ihr in erster Linie darum, ob sich ein Künstler in seinem Werk ausdrücken kann. "Man merkt es, wenn jemand sein Herz und seine Seele in ein Werk legt." Von den wiederkehrenden Besuchern wird die Galerie dafür geschätzt, hochwertige Werke auszustellen – egal ob von bekannten oder weniger bekannten Künstlern.

Ein verbindendes Glied

Denn neben Qualität ist Buisman Inklusion ein Anliegen. Ihre Galerie soll jungen Künstlern genauso Raum bieten wie älteren, die oft nicht mehr in den Ausstellungsbetrieb eingebunden sind. Erfüllen die Künstler Buismans Anspruch, dann sollen sie sich für die Zeit der Ausstellung in der Galerie zu Hause fühlen. "Ich sage den Künstlern immer: 'Ihr bekommt vier weiße Wände, macht sie zu eurem Raum.' Die Galerie soll den Künstler ausstrahlen", so Buisman.

Das Projekt, das Buisman am meisten am Herzen liegt, ist die jährliche Ausstellung der Kunst von Menschen mit Behinderungen. Wo anfangs ausschließlich beeinträchtigte Künstler ausgestellt haben, tun sie dies nun gemeinsam mit bekannten Künstlern.
Etwa Tone Fink, Ingrid Wald, Christian Ludwig Attersee oder auch Hermann Nitsch konnte Buisman bereits für das Projekt gewinnen und begeistern. "Die Galerie soll ein verbindendes Glied sein", erklärt Buisman. Und das gelingt ihr auch. "Die Künstler kommen als Fremde und gehen als Freunde."

Die Galerie am Park befindet sich in der Liniengasse 2a. Neue Ausstellungen gibt es alle zwei bis vier Wochen. Öffnungszeiten bei freiem Eintritt: Mittwoch bis Freitag von 16 bis 19 Uhr sowie auf Anfrage.