Kommentar
Verdrängung von Obdachlosen löst nicht die Obdachlosigkeit
FPÖ-Bezirksparteiobmann Leo Kohlbauer fordert die Ausarbeitung eines Maßnahmenpakets, um die hohe Zahl an obdach- und wohnungslosen Menschen von der Mariahilfer Straße wegzubekommen. Seine Vorschläge: mehr Notschlafstellen, ein Platzverbot wie auch die Entfernung von "einladenden Liegeflächen". Aber löst das das Problem wirklich?
Die Mariahilfer Straße ist die größte Einkaufsstraße Österreichs und dementsprechend ein Touristen-Magnet. Eine hohe Anzahl von obdach- und wohnungslosen Menschen, die es sich hier "gemütlich" machen und schlafen, "stört" dann natürlich das idyllische Stadtbild.
Aber die Sache ist die: nur, weil wir obdach- und wohnungslose Menschen nicht mehr im öffentlichen Raum sehen, heißt das nicht, dass es sie nicht gibt. Wie es schon der Sprecher des Samariterbunds so treffend formuliert hat: die Verdrängung von sozial benachteiligten Personen – mögen das nun Menschen sein, die kein Zuhause haben oder an Suchterkrankungen leiden – löst keine Probleme.
Es verlagert sie nur an andere Orte. Das hat die gesteigerte Polizeipräsenz bei der U6-Station Gumpendorfer Straße gezeigt, die dazu geführt hat, dass sich drogenabhängige Menschen einfach ein paar Meter weiter beim Margartengürtel treffen. Stattdessen sollte man sich lieber an die Arbeit machen, die Ursachen für Obdachlosigkeit und Suchterkrankungen zu lösen.
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