Marillenalm
Plaudern und vernetzen beim Spazieren gehen

  • Eine Beratung beim Spaziergang durch die Marillenalm: Das ist das neue Konzept von Psychologin Natascha Porpaczy.
  • Foto: Porpaczy
  • hochgeladen von Karl Pufler
 

Ein Spaziergang für die Psyche: Psychologin Natascha Porpaczy schlägt bei ihren Gesprächen neue Wege ein.

WIEN/MEIDLING. Über sich selbst reden ist für viele Menschen gar nicht so einfach. Schon gar nicht mit Fremden, auch wenn diese Psychologen sind. Einfach geht das aber, wenn man nicht im geschlossenen Zimmer der Praxis sitzt, sondern gemeinsam etwa durch die Marillenalm spaziert.

Spazieren gehen und reden gehören scheinbar zusammen. Jedenfalls hat Psachologin Natascha Porpaczy diese Erfahrung gemacht.

Spazieren beim Reden

Der Anstoß für diese neue Idee des Beratungsgesprächs beim Spaziergang war die Pandemie. "Bei einem Sapziergang durch den wunderschönen Schönbrunner Schlosspark oder die Marillenalm lässt es sich ungezwungen und vertrauensvoll reden", so die Psychologin, die seit fünf Jahren in der Praxis von Dr. Novak in der Rosenhügelstraße praktiziert.

Ihre Gesprächspartner sind jedenfalls vom "Walk & Talk" begeistert. Kein Wunder, denn mit der Bewegung im Freien kommt auch mehr Bewegung in die Gedanken. Ein Konzept, das auch große Dichter wie etwa Literatur-Nobelpreisträger Peter Handke pflegen.

Einsamkeit und Zukunftsängste

Und Gesprächsbedarf gibt es zurzeit mehr als zuvor. Die langen Zeiten des Kontaktverbots haben ihre Spuren hinterlassen. Die Menschen brauchen wieder jemanden, mit dem sie reden können. Dabei geht es nicht nur um Ängste, Depressionen oder Beziehungsprobleme, die gerade in der Zeit der Pandemie verstärkt aufgetreten sind.

Inzwischen sind auch Themen wie Einsamkeit und Zukunftsängste vermehrt vorhanden – und das auch immer mehr bei den Jüngeren. "Das Lernen zu Hause und der fehlende Kontakt zu Gleichaltrigen haben ihre Spuren hinterlassen", so Porpaczy.

Senioren vernetzen

In der jüngsten Zeit ist auch die Nachfrage bei den Senioren gestiegen. "Es gibt darunter einige Menschen, die 70 Jahre und älter sind und mich fragen, ob ich nicht andere Menschen in ihrer Altersgruppe kenne", so die Psychologin.

Dabei geht es nicht um eine Partnersuche, sondern darum, nicht mehr alleine zu sein. Durch die lange Zeit des Alleinseins in den eigenen vier Wänden sind viele Freundschaften wieder auseinandergegangen. Nun möchten die Damen und Herren wieder mit jemand gleichaltrigen spazieren gehen.

Auch hier bietet Natascha Porpaczy Hilfe an: Sie vernetzt die interessierten Senioren kostenlos, indem sie ein Treffen in kleinen Gruppen organisiert. "Das ist gleichsam eine Einstiegshilfe ins Kennenlernen", so die Psychologin.

Zur Sache

"Walk & Talk" ist für Jugendliche bis zu Senioren konzipiert. Eine Stunde Beratung mit Psychologin Natascha Porpaczy kostet 85 Euro. Infos unter 0660/535 42 48 oder online.

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