WE4Moria in Mödling
Jugendliche verlangen von der Politik Taten statt leere Worte.

Foto: zvg #weformoria
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MÖDLING. #zusammenHaltNÖ und fairness-asyl riefen zur Demonstration, Kundgebung und zum Übernachten am Schrannenplatz auf. 120 Teilnehmer*innen kamen. Nach der lautstarken Demo dank Begleitung von samba attac wird es still auf dem Schrannenplatz: Kundgebungsteilnehmer*innen legen sich auf den Boden. Das lie-in soll nachvollziehbar machen, wie es ist, wenn „die Tür hinter mir und vor mir zu ist.“ Philippa Kaufmann, eine der jungen Mödlinger Aktivist*innen: „Wir wissen es. Wir alle wissen, dass Geflüchtete lebensgefährlichen Gefahren ausgesetzt sind, wenn sie flüchten. Auch Kurz und Nehammer wissen es. Jetzt muss gehandelt werden. Denn ich kann nicht länger glücklich in Österreich leben, solange ich weiß, dass Menschen sterben müssen, die auf der Suche nach Sicherheit sind.“

Sechs Schritte zur Rettung

Cornelius Obonya, Schauspieler und Aktivist bei Courage – Mut zur Menschlichkeit stellte den Plan zur „geordneten Rettung“ vor. In sechs Schritten kann eine Anzahl von Geflüchteten völlig unaufgeregt in Österreich aufgenommen werden. „Denn, niemand der flüchtet, flüchtet freiwillig. Jeder und Jede hat einen Grund.“

An der Grenze zurückgeprügelt

Pero Rosandić, Gründer der Initiative SOS Balkanroute, kürzlich von MigAward zur ‚Persönlichkeit des Jahres 2021’ gewählt, berichtete von den Geflüchteten in Bosnien, die von kroatischen Grenzbeamten misshandelt, verletzt, ausgeraubt und immer wieder nach Bosnien zurückgewiesen werden. Diese Geflüchteten hätten nicht mal Lager, sie würden im Wald und in verlassenen Häusern überleben. Hier ist aber die Rede von Menschen, Menschen mit Gesicht und Namen, auf der Flucht, wenn sie denn mal weiterkommen, werden sie an der österreichischen Grenze und erst recht an der kroatischen Grenze zurückgeprügelt.

Menschen mit leeren Augen

Petra Hajek von Omas gegen Rechts hat die Geflüchteten in Bosnien besucht. Sie war so kurzem mit der SOS Balkanroute unterwegs. „Die Menschen haben leere Augen.“ Die Lebensgeister hätten sie verlassen. Petra Hajek hat verstörende Bilder von dieser Reise mitgenommen.

Solidarische Auslage in Mödling

Klemens Bilzer vom Projekt „Solidarische Auslage in Mödling“ hat in den letzten Wochen eine Reihe von Geschäften, Lokalen und Ärzt*innenpraxen gewonnen, mit ihm eine „Solidarische Auslage“ zu gestalten. Bilzer bereitet einen Initiativantrag an den Mödlinger Gemeinderat vor: Mödling möge sich zur Aufnahme von Flüchtlinge bekennen. Bis Ende Mai können die Mödlinger*innen unterschreiben. „Denn es ist unser aller Thema, dass es weltweit 80 Millionen Flüchtlinge gibt.
Arbeitskraft- und Rohstoffausbeutung, Waffenlieferungen und Klimawandel sind Beispiele, warum sie fliehen – und das hat auch mit uns zu tun.“ Bilzer erinnert an Sophie Scholl: „nicht durch Untätigkeit mitschuldig zu werden…“

Was ist das für ein Staat?

Clarissa Weninger von den Jungen Linke schildert eindrücklich die tragische Abschiebung des kurdisch-allevitischen Aktivisten Tosun Kaya und seiner Familie am 6. Mai. Tosun Kaya wurde, die von allen vorausgesagt, unmittelbar nach seiner Ankunft in Istanbul verhaftet. „Wie kann es sein, dass österreichische Behörden wider besseres Wissen, einen Menschen in Lebensgefahr bringen. Was ist das für ein Staat?“ fragt Clarissa Weninger.

Werden nicht aufgeben

Mehrheitlich junge Menschen übernachteten im Protestcamp in Zelten am Schrannenplatz und drückten damit ihre Solidarität und ihre Forderung nach Aufnahme von Geflüchteten aus.
„Wir machen so lange weiter, bis die Politik reagiert“, kündigt Elisabeth Klatzer, Initiatorin von #zusammenHaltNÖ, an. „Unsere Entschlossenheit, unser Unverständnis und unser Zorn über die Härte der ÖVP-Politik in Land und Bund wächst.“

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