Mein Bezirk ohne Holz - mein Leben ohne Holz

"Holz war schon immer da- auch in meinem Leben. Ich bin Tischlerin!"

Carola Waldhans ist eine von den wenigen jungen Frauen, die sich ein klassisch Männer dominiertes Betätigungsfeld für ihren Lebensunterhalt gewählt hat- sie wurde Tischlerin!
Wie kam es dazu?
„Eigentlich wusste ich nicht, in welche Richtung ich beruflich gehen soll.“
Bereits in der Hauptschule hatte man mit dem Werkstoff Holz gearbeitet. Schließlich gab es nur zwei Wahlmöglichkeiten: in den Bereich der Mode einzusteigen oder bei der Innenraumgestaltung auf der HTL mit Holz zu arbeiten. „Das hat mich mehr angezogen und für mich dann voll gepasst!“
Dass Holz schon immer recht präsent in ihrem Leben war, wurde ihr durch die Arbeit mit dem Werkstoff mehr und mehr bewusst.
„Zuhause hatten wir auch schon immer viel Bezug zum natürlichen Material. Da griff man eher zum Holz als zu vergleichbaren Gegenständen aus Kunststoff. Holz lebt, ist einfach schöner und wärmer.“, strahlt sie.

Alltag ohne Holz? Geht gar nicht!

Und so wird es auch bei ihr zuhause gehalten: da geht man über einen Parkettboden, den Couchtisch und Apothekenschrank hat sie sogar selbst hergestellt, die Kerzenhalter und Windlichter sind aus dekorativen Holzteilen zusammengestellt.
Carola und ihr Freund heizen mit Holz, obwohl sie eine Zentralheizung zur Verfügung hätten. Doch die Wärme vom Holzofen ist den jungen Leuten lieber.
Die Bodenfliesen am Balkon sind aus Holz,.. ja sogar Toni, der Haushase hat Spielzeug aus echtem Holz, das beim Baumschneiden abgefallen ist!
Und wie bestimmt Holz außerdem den Alltag und Haushalt von Carola? „Werkzeuggriffe sind aus Holz, die Griffe des Brief- oder Bieröffners oder des Essbestecks, Kochlöffel, Untersetzer, Brotkasten und Schneidbrett, Zeitungsständer, die Garderobe, die Fenster und Türen.., die Zeitung!“ Es wird still, als sich vor unserem geistigen Auge eine Welt ohne Holz abzuzeichnen beginnt.
„Ich mache auch gerne einen Spaziergang in den Wald. Unser Mödlinger Stadtwald- der wäre dann gar nicht da!“, stellen wir beide entsetzt fest.

Optimaler Rohstoff- ganz natürlich

„Außerdem ist Kunststoff in der Herstellung und in der Entsorgung aufwendiger und belastet die Umwelt, während Holz nachwächst und schließlich sogar Nährstoff für weitere Nachkommen bietet. Der natürliche Kreislauf ist optimal!“
Tja, und Carola hätte dann ja eigentlich auch gar keinen Beruf! Auch ihr „Rockstar“-Freund, der Schlagzeuger ist, müsste einige Veränderungen hinnehmen. Schließlich sind schon allein die Sticks, also die ‚Staberl‘, mit denen ein Schlagzeuger auf die Trommeln schlägt, aus Holz.
„Am liebsten arbeite ich mit Eichenholz. Ich mag die Struktur und Farbe. Mein Lieblingsbaum jedoch ist die Buche!“, schwärmt Carola
Und davon haben wir in unserem Mödlinger Stadtwald noch viele schöne Exemplare!