Alles begann im Jahr 2009
15 Jahre Sozialmarkt in Mödling

- Rund ein Monat nach dem Start fand 2009 die offizielle Eröffnungfeier statt.
- Foto: RMA Archiv
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Erfolgsstory: Vor 15 Jahren startete auch der Mödlinger Sozialmarkt in der Bahnstraße.
BEZIRK MÖDLING. Am 9. April 2009 eröffnete in Mödling der Sozialmarkt ("SOMA"), die Bezirksblätter berichteten damals über die offizielle Eröffnungfeier, rund ein Monat nach dem Start. Der Arbeitsmarkt stand damals auch in Mödling noch im Zeichen der Wirtschaftskrise, weswegen sich auch der damalige AMS-Chef Alfred Benedik für das Projekt eingesetzt hatte: „Wir haben knapp 150 registrierte Kunden, nach nicht einmal einem Monat“, freute sich dieser damals auch über jede Menge Unterstützung aus dem gesamten Bezirk.
Viel Unterstützung
Diese Solidarität aller Bezirksgemeinden ist, so wie jene zahlreicher Mödlinger Betriebe, auch heute noch groß und ein wichtiger Bestandteil der Erfolgsstory des Sozialmarkts, der heute als soogut-Markt firmiert. Ursprünglich richtete sich das Angebot an Alleinerziehende, Menschen mit geringen Pensionen und Mindestsicherungsempfänger, doch "mittlerweile hat sich die Struktur der Kunden stark gewandelt“, erzählt Nazife Asik, die den Markt seit 12 Jahren leitet. Corona und die Teuerungswelle hätten dazu beigetragen, dass auch viele den günstigen Einkauf nützen müssen, die einst wohl nie gedacht hätten, auf eine solche Einrichtung angewiesen zu sein. „Anfangs war das Schamgefühl, bei uns einzukaufen, eine unglaubliche Hürde für die Betroffenen“, erinnert sich Nazife Asik zurück. Für sich selbst nicht ausreichend sorgen zu können, das wollte und will sich niemand öffentlich eingestehen. „Daher auch der Entschluss, den Firmennamen zu ändern. Aus SOMA wurde soogut“, erklärt soogut-Geschäftsführer Wolfgang Brillmann die Intention dahinter. „Unser Ziel ist es, das Positive unseres Angebots hervorzuheben. Die Kundinnen und Kunden leisten mit ihrem Einkauf einen wichtigen nachhaltigen Beitrag für die Umwelt und können zugleich beim Lebensmitteleinkauf sparen, um andere notwendige Ausgaben abzudecken.“ Der Einkauf im regulären Handel bleibt ihnen nicht erspart, da niemals die gesamte Bandbreite abgedeckt werden kann.

- Nazife Asik leitet den soogut-Markt in Mödling seit 12 Jahren.
- Foto: Hirss
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Mehr als verdreifacht
Auch die Zahl der Einkäufe nimmt von Jahr zu Jahr zu: Wurden im ersten vollen Geschäftsjahr 9.276 Einkäufe getätigt, waren es 2023 bereits 32.628. Dies liegt wohl auch daran, dass sich das Sortiment über die Jahre stetig verbessert hat, und sämtliche Dinge des täglichen Bedarfs abdeckt. Dies war freilich nicht immer der Fall: „Das Konzept der Sozialmärkte war damals noch weitgehend unbekannt, und für den Handel und die Produktionsfirmen waren die organisatorischen Abwicklungen unklar“, erklärt Brillmann. Seitdem hat sich vieles weiterentwickelt: Kooperationsverträge mit den Firmen, die Waren bereitstellen, sind gut etabliert und ein wichtiger Bestandteil dieser Partnerschaften, um Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit beiderseits zu gewährleisten. Mit viel Engagement und Unterstützung von den Gemeinden, Firmen und Mitmenschen ist es dem soogut Team über all die Jahre gelungen, diese wertvolle Oase aufzubauen. Der soogut Markt in Mödling ist nicht mehr wegzudenken.

- Das Sortiment konnte über die Jahre stetig erweitert werden.
- Foto: soogut
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Drei Säulen
„Die drei Säulen, die unseren Sozialmarkt, der zu Beginn als Beschäftigungsprojekt geführt wurde, bilden, haben die Region erobert: Armutsbetroffene unterstützen, Lebensmittel retten und Arbeitsplätze schaffen. Die positive Verbreitung dieser Idee in der Gesellschaft hat uns immer bestärkt“, so Wolfgang Brillmann abschließend. Mit dem Aus als Beschäftigungsprojekt im Jahr 2018 wurde soogut auf eine harte Probe gestellt. Doch mit dem positiven Rückenwind der Mitmenschen konnte auch diese Herausforderung gemeistert werden. Seither helfen unzählige Freiwillige tagtäglich mit, den Geschäftsalltag abzuwickeln. Das Hauptaugenmerk liegt dennoch nach wie vor darauf, Menschen anzustellen, für die es am ersten Arbeitsmarkt nicht leicht ist.
Dank an Unterstützer
Brillmann und Asik sind sich bewusst, dass der "Erfolgssozialmarkt" nicht ohne die "großartige Unterstützung aller Gemeinden aus dem Bezirk, dem AMS sowie die Kooperationsbetriebe und Sponsor Firmen" entstehen konnte und betonen abschließend: "Wir möchten uns bei dem gesamten Netz der Solidarität bedanken, die uns mit unglaublich viel Kreativität unterstützen. Viele kleine Vereine, Schulen, Kindergärten, private Gruppen, Firmen und Betriebe sowie der speziell ins Leben gerufene Unterstützungsverein helfen uns mit wertvollen Sammelaktionen und Spenden."
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