Gabrium: Ein Hauch von weiter Welt

- hochgeladen von Rainer Hirss
BEZIRK MÖDLING. Vor langer Zeit war der Standort des Ordens St. Gabriel an der Grenze zwischen Mödling und Maria Enzersdorf ein Ort der Ausbildung, aus dem die Patres der Steyler Missionare dann in die ganze Welt ausschwirrten (zu Spitzenzeiten waren 600 Leute im Orden untergebracht, heute sind es 45). Mittlerweile holt man sich Gäste aus aller Welt ins Haus.
In der Vorwoche eröffnete mit dem Gabrium ein Hochzeits- und Seminarhotel in dem 130 Jahre alten Ordenszentrum. 20 Doppelzimmer, 3 Suiten, fünf Seminarräume, ein großer historischer Festsaal für Feiern und Veranstaltungen laden in ein Hotel der etwas anderen Art, wie Geschäftsführerin Maria Homm erklärt: "Das Gabrium ist aus der Geschichte des Ordens herausgewachsen. Hier soll auch die Welt des Ordens erlebbar sein, und die verschiedenen Orte in denen die Steyler Missionare vertreten sind, sollen abgebildet werden". So sind die einzelnen Stockwerke den verschiedenen Kontinenten gewidmet: Es gibt Asia-Suiten, Zimmer mit südamerikanischem Einschlag und europäische oder afrikanische Einrichtungselemente.
Ort der Begegnung
Wichtig bei Einrichtung und Bewirtschaftung ist auch das ökologische Bewusstsein und nachaltige Möbel, die auch für einen respektvollen Umgang stehen sollen. "Das Haus soll ein Ort der Begegnung werden", erzählt Stephan Dähler, Provinzial der Steyler Missionare. Diese haben die riesige Liegenschaft per Pachtvertrag in die Hände des 2013 gegründeten Immobilienfonds St. Gabriel gelegt. Mittlerweile gibt es am Gelände zahlreiche Firmen die sich eingemietet haben, sowie auch die Erlebnisschule und demnächst ein Fitnessstudio. Die Zusammenarbeit mit dem Fonds ist für die Missionare auch eine Investition in die Zukunft: "Ein Gutteil der Investitionskosten für das Gabrium, rund 10 Mill. Euro, ist in Form eines Darlehens aus den Rücklagen des Ordens gekommen. Dieses Darlehen wird dann vom Fonds abbezahlt werden", erläutert Friedrich Mayerhofer, der Geschäftsführer des Immobilienfonds St. Gabriel.
Bevölkerung auf das Areal holen
Während sich das Gabrium selbst vor allem an Seminar- und Veranstaltungsgäste richtet, will man sich in Zukunft auch wieder verstärkt darum bemühen, das Ordenszentrum auch der lokalen Bevölkerung näher zu bringen, etwa mit einem besonderen Weihnachtsmarkt. Den Anfang macht dabei auch das Gabrium selbst. Zwar soll es keinen regulären Restaurantbetrieb geben, von 11 bis 14 Uhr bietet man aber an jedem Wochentag Mittagsmenüs an. Das nächste Projekt auf dem Areal geht in Richtung eines Co-Working Space auf einer Fläche von rund 1.000 m2, der möglicherweise schon im heurigen Jahr eröffnen soll.
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