HLW Biedermannsdorf: Erfolg jenseits aller Erwartungen mit Carl Djerassi

- hochgeladen von Johann Müllner
Internationaler Star-Wissenschafter bringt Glanz in die „Lange Nacht der HLW“ – und Spendengelder für „Frauen gegen Gewalt“ in Nicaragua
Der weltberühmte Biochemiker und Erfinder der „Antibaby-Pille“, der sich zuletzt ganz aufs Schreiben verlegt hat, präsentierte am 16. Jänner in der wunderschönen Bibliothek der HLW Biedermannsdorf vor fast 200 gespannt lauschenden Gästen seine Werke, vor allem den „Schattensammler“, seine „allerletzte Autobiographie“.
"Mutter der Antibaby-Pille"
Er sprach über seine Motivation, im vorgerückten Alter noch zum Schriftsteller zu werden, über die Themen, um die sein Denken kreist (dazu gehört für einen 90-Jährigen selbstverständlich auch der Tod), und über sein nicht unbelastetes Verhältnis zu Wien und Österreich.
Die „Lange Nacht der HLWs“, heuer erstmals und in mehreren Bundesländern gleichzeitig begangen, stand in Biedermannsdorf im Zeichen der Wissenschaft, des Genusses und der Wohltätigkeit:
"Viagra für Frauen"
Neben Stanford-Professor Carl Djerassi sprach auch noch die Medizinerin und Sexualforscherin Prof. Michaela Bayerle-Eder (Uni Wien), die an einem „Viagra für Frauen“ arbeitet. Sexualaufklärung auf akademischem Niveau!
Zwischen den Vorträgen servierte die bekannt gute Küche der HLW Schmankerl nach österreichischer Tradition, zwei Schülerinnen rundeten den Genuss mit passender Klaviermusik ab und Mag. Müllner führte humorvoll durchs Programm.
Hilfe für "Miriam"
Die so verwöhnten Gäste zeigten sich begeistert und ließen sich nicht lumpen, als es ans Spenden ging – über €1.200,- gehen an den Verein Miriam, der das Projekt „Frauen gegen Gewalt“ in Nicaragua trägt, ein beeindruckender Betrag, wenn man bedenkt, dass im Publikum auch eine Anzahl Jugendlicher saß.
Wie aber kommt ein Star wie Djerassi, der tags darauf vor 1000 Leuten in Wien sprechen sollte, an die HLW Biedermannsdorf?
Von der Stanford-University an die HLW Biedermannsdorf
Das ist eine jener Geschichten, wie sie das Leben von Zeit zu Zeit schreibt. Und die geht so. Gerda Trappl aus Biedermannsdorf war immer schon begeistert von der Persönlichkeit Carl Djerassis. Eines Tages geht sie mit ihrer Tochter über den Stephansplatz in Wien - und ist plötzlich ganz aus dem Häuschen: „Da, schau, siehst du? Das ist doch der Carl Djerassi da vorne!“ – „Wer?“ „Djerassi, sag bloß, den kennst du nicht. Würde mich ein Reporter fragen, mit wem ich einen Abend verbringen wollte, wär’s er!“ Und sie erzählt von seinem Geist, seinem Witz, seiner Karriere als Chemiker, Schriftsteller, Sammler und Kunstförderer.
Die Tochter, einer plötzlichen Laune folgend, mailt Herrn Djerassi, erzählt ihm von ihrer Mutter und lädt ihn zu einem „dinner with mom“.
„Und was hab ich davon?“
Nun ist Frau Trappl eine ausgezeichnete Köchin und Herr Djerassi ein Liebhaber traditioneller Wiener Küche. Flugs ist die Einladung ausgesprochen, sofort wird sie angenommen, ein Termin findet sich. Beim genussvollen Mahl plötzlich die Idee eines öffentlichen Auftritts in Biedermannsdorf. Wo? Warum nicht die HLW, deren Bibliothek einen glanzvollen Rahmen abgeben würde.
Eine andere Biedermannsdorferin, Mag. Eva Hilscher, wird beigezogen. Und die entwirft mit Schulleiterin OStR. Pasteka das Szenario eines Vortragsabends anlässlich der langen Nacht der HLWs am 16. Jänner. Djerassis unvorstellbar dichter (der Mann ist 90!) Terminkalender zeigt ein Fenster, das ideal passt, und der Deal ist perfekt.
Der Rest ist bekannt – ein Erfolg jenseits aller Erwartungen!
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