Park + Pray für Radfahrer
BEZIRK MÖDLING. 'Fahrrad anhängen und beim Herrn abhängen' lautet das Motto bei insgesamt acht 'Park + Pray'-Standorten vor Kirchen in Niederösterreich.
Jener vor der Kirche in Neu-Guntramsdorf wurde am vergangenen Sonntag von Weihbischof Franz Scharl gemeinsam mit Vizebürgermeister Nikolaus Brenner feierlich eröffnet.
„Beim Herrn entspannen, das ist der Sinn der Übung“, erklärt der Bischof der zahlreich versammelten Festgemeinde, die sich zum 70. Kirchweihfest versammelt hatten. Seit 70 Jahren gibt es also eine Kirchgemeinde in Neu-Guntramsdorf, zuerst nur eine Holzkirche, später wurde dann ein Betonneubau errichtet. Auf dem einladenden kleinen Platz zwischen Kirche und Pfarrheim, fast wie eine italienische Piazza gestaltet findet man die gut gefüllten Radständer. „Wir sehen, nicht wenige sind mit dem Rad unterwegs, „ schließt Weihbischof Scharl: „Es gut wenn man die Anlage segnet, die Räder, aber am schönsten ist es, wenn man die Menschen segnet.“
Was ist Park+Pray?
Wer mit dem Auto oder Fahrrad unterwegs ist, dem bieten von nun an acht Kirchgemeinden einen Stopp zum Kraft-Tanken an. „Egal, ob am Weg zum Einkauf, nachhause von der Arbeit, oder einfach nur auf der Durchreise, der Park+Pray-Stellplatz ermöglicht es, einen Stopp bei der Kirche zu machen und die Seele neu aufzutanken,“ so laden die Park+Pray-Verantwortlichen der Erzdiözese Wien ein, sich ein wenig Ruhe und Besinnung im Alltagstrubel zu gönnen.
„Sie sind mit dem Fahrrad unterwegs und möchten kurz für ein Gebet bei der Kirche eine Pause einlegen,“ fragt also das Park+Pray-Team: „Genau dafür gibt es ab nun die extra gekennzeichneten Fahrradständer vor sechs Kirchen.“ Für Autofahrer gibt es Parkplätze bei sechs Kirchen im östlichen Niederösterreich
Wo gibt es Park+Pray-Parkplätze
Park and Pray Hinweistafeln findet man nach und nach sowohl im Weinviertel, etwa in Gänserndorf oder Laa an der Thaya, an der Kirche von Leopoldau in Wien, der Erlöserkirche in Wiener Neustadt und im südlichen Niederösterreich in Neu-Guntramsdorf, Schwarzau an Steinfeld, Maria Schutz am Semmering oder in Lichtenegg in der Buckligen Welt. Alle Informationen findet man auf www.erzdioezese-wien.at/parkpray
Vorbild USA
Im Land des allgegenwärtigen Drive-In, den USA, kann man für seine Kirchgemeinde natürlich vorgefertigte „Park+Pray-Schilder“ ganz einfach im Internet kaufen. Näher bei uns, in der Steiermark gibt es an einer Bundesstraße bereits eine kleine Kapelle, die beim Durchfahren zum Anhalten einlädt und Autobahnkirchen, wie bei Klagenfurt gibt es auch da und dort.
Das Netzwerk der Park+Pray-Parkplätze ist hier ein wenig anders angedacht, weil hier vor allem die Menschen der Umgebung eingeladen sind, bei ihren regelmäßigen Wegen, etwa zum Einkaufen oder am Heimweg von der Arbeit mit Auto oder Fahrrad kurz bei der Kirche einen Stopp einzulegen.
„Mein Herr, ...geh doch nicht an deinem Knecht vorüber! ...dann könnt ihr euer Herz stärken, danach mögt ihr weiterziehen;“ heißt es im Buch Genesis (Gen 18, 3-5), so laden die Kirchen dazu ein, mit einem kurzen Moment der Stille und Besinnung, sich die nötige Stärkung für den Tag zu sichern.
Projekt „offene Kirche“
Das Projekt hinter Park+Pray heißt „offene Kirchen“ und es soll Bewusstsein schaffen für den Wert der offenen, einladenden Türen von Kirchen und motivieren Kirchen (mehr) offen zu halten. Es besteht aus einem Bündel an Einzelprojekten, aus denen die Verantwortlichen in Pfarren und Gemeinden die für sie passendsten Hilfsmittel zum Öffnen/offen Halten auswählen können. Das geht von ruhiger Musik, die aus offenen Kirchentüren dringt, das Projekt namens KirchenDur, über Tage der offenen Türe, bauliche Sicherungsmaßnahmen bis hin zu einer geplanten Kirchenführungs-APP.
Dem Türöffner Team ist es wichtig, dass möglichst viele Kirchentüren in der Erzdiözese gut sichtbar offen stehen, denn: „Christus ist die Tür des Heils, die weit offen steht,“ sagt Papst Franziskus: „damit jeder Barmherzigkeit finden kann.“
Jedes der Teilprojekte der „offenen Kirche“ hat einen Heiligen im Himmel als speziellen Patron. Park and Pray wurde dem Sel. Ladislaus Batthyany anvertraut. Der fromme Arzt fuhr gerne mit seinem Auto, etwa von Kittsee aus ins südliche Niederösterreich und hat es auch selber repariert.
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