Blick in die Kaiserzeit
Tag des Denkmals in Laxenburg
BEZIRK MÖDLING. Am 29. September lädt das Bundesdenkmalamt zum österreichweiten Tag des Denkmals 2019, der dieses Jahr unter dem Motto „Kaiser, Könige und Philosophen“ stattfindet. Allein in Niederösterreich öffnen bei insgesamt 40 Programmpunkten denkmalgeschützte Objekte – darunter Kirchen, Schlösser, Stifte, Burgen, Wohnhäuser, Innenhöfe und Museen – bei freiem Eintritt ihre Tore und ermöglichen einen besonderen Blick auf unser kulturelles Erbe und aktuelle Restaurierungsarbeiten des Bundesdenkmalamtes. Spezielle Führungen und Präsentationen rücken dabei die Schätze der Kulturlandschaft Niederösterreich in den Mittelpunkt. Ein besonderes Angebot hat am Tag des Denkmals die Kartause Mauerbach, die interessante Einblicke in das vielfältige Aufgabenfeld der Denkmalpflege gibt. Dabei können historische Handwerkstechniken wie Kalkbrennen, Ziegelschlagen, Pigmentherstellen, Schmieden, Ziselieren, Steinmetzarbeiten und Schaurestaurierungen unter Anleitung von Fachleuten selbst ausprobiert werden. Das detaillierte Programm am Tag des Denkmals ist unter tagdesdenkmals.at abrufbar.
Orte wiederentdecken
„Der Themenbogen am Tag des Denkmals spannt sich von bekannten, aber in einem neuen Blickwinkel präsentierten Kunstschätzen bis hin zu neu- beziehungsweise wiederentdeckten Orten. Zahlreiche Schlösser erzählen spannende Geschichten und auch private Wohnhäuser werden an diesem Tag des Denkmals interessierte BesucherInnen empfangen“, sagt Abteilungsleiter Dr. Hermann Fuchsberger, Bundesdenkmalamt, Abteilung für Niederösterreich.
Einige Denkmalprojekte stehen BesucherInnen unter dem Jahr offen, andere sind ausschließlich am Tag des Denkmals 2019 zu erkunden. „Ein spezielles Programm in der Kartause Mauerbach gibt Einblicke in das vielfältige Aufgabenfeld der Denkmalpflege. Das Elisabethkirchlein am Schneeberg präsentiert sich frisch restauriert. Auch für Archäologie-Interessierte gibt es mehrere Angebote. Heuer sind fast alle Regionen und Denkmalkategorien vertreten“, freut sich Fuchsberger.
Laxenburg: Reise in die Kaiserzeit
Exklusiv am Tag des Denkmals lädt das Internationale Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) zum Rundgang durch die Sommerresidenz der Habsburger: das neue Schloss Laxenburg – auch „Blauer Hof“ genannt. Geführte Besichtigungen werden von 11 bis 16 Uhr stündlich angeboten. Kaiserin Maria Theresia erwarb einst das Anwesen und veranlasste ab 1756 den Um- und Ausbau durch den Hofbauarchitekten Nicoló Pacassi. Hier verbrachten Kaiser Franz Josef und Elisabeth ihre Flitterwochen, Erzherzogin Gisela und Kronprinz Rudolf wurden im Blauen Hof geboren. Während des Zweiten Weltkrieges und der nachfolgenden Besatzung teilweise zerstört, wurde das Schloss in den 1970er Jahren als Sitz der IIASA restauriert.
Nicoló Pacassi errichtete 1753 auch das freistehende Theater und den großen Speisesaal von Schloss Laxenburg. Das Auditorium des spätbarocken Theaters beeindruckt mit seinen wunderbar erhaltenen Fresken mit illusionistischer Architektur. Der im 20. Jahrhundert umgestaltete Bühnenbereich präsentiert sich als selbstbewusster Gegenpart im Dialog mit der historischen Theaterarchitektur. Dort, wo einst Kaiserin Maria Theresia Vorführungen bestaunte, erwartet BesucherInnen exklusiv am Tag des Denkmals ein außergewöhnliches Erlebnistheater: Gigga Neunteufel schlüpft in die Rolle der Hofdame und verrät Informationen aus erster Hand.
Auch das historische Ritterbad auf der Franzensburg gewährt am Tag des Denkmals exklusive Einblicke. Die Franzensburg gilt als Krönung der gartenkünstlerischen Gestaltung des so genannten „Rittergaus“ im Schlosspark Laxenburg. Sie zeugt von dem Gedanken des romantischen Historismus und gilt als „kleines Schatzhaus Österreich“. Durch Kaiser Franz II./I. errichtet und 1801 eröffnet, wurden in ihr geschichtlich wertvolle Bauteile zu einem neogotischen Gesamtkunstwerk zusammengefügt. Zwischen 10 und 17 Uhr kann das Ritterbad exklusiv am Tag des Denkmals besichtigt werden.
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