Leistbare Startwohnungen für Junge
"Jetzt kommt Leben in die Bude": Schon die Ankaufsmotivation der ehemaligen Wiener Gemeindebauten in der Wiener Gasse 124-126 im Jahr 2008 bestand darin, in der Anlage leistbare Startwohnungen für junge Perchtoldsdorferinnen und Perchtoldsdorfer zu errichten. Jetzt ist es so weit.
Mit der WET - gemeinnützige Wohnbaugesellschaft mbH wurde für diese Wohnhausanlage ein Projekt entwickelt, das einerseits die Sanierung der bestehenden Gebäude, andererseits durch Neu- und Zubauten leistbaren Wohnraum für junge Perchtoldsdorfer Bürger/innen schaffen wird. In der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres 2010 wurde schließlich der Verkauf der Wohnhausanlage an die WET beschlossen. Damit steht der Realisierung dieses für Perchtoldsdorf sehr wichtigen Projektes nichts mehr im Weg. "Wir sind mit dem Verkauf der Wohnhausanlage an die WET mehr als zufrieden, denn damit ist das Projekt in den besten Händen. Wohnungen thermisch zu sanieren und in weiterer Folge zu vermieten und zu verwalten, ist das Handwerk von Immobilienprofis und zählt nicht zu den Kernaufgaben einer Gemeinde", kommentierte Bürgermeister Martin Schuster den Verkauf der Anlage.
Zukünftige und bisherige Schritte
Als erster Schritt werden im März 2011 die vorhandenen vier Stiegen im Bestand saniert und ein neuer Zubau mit 7 Wohnungen und einer Heizzentrale errichtet. Auch bereits vorhandene Wohnungen können an das neue, ökologisch effizientere Heizsystem angeschlossen werden. In weiteren Schritten werden an die vier südwestlichen Bestandshäuser Neubauten mit je sechs Wohnungen von 51m² bis 54m² errichtet. In Summe werden zu den 56 bestehenden Wohnungen 24 neue Wohneinheiten geschaffen. Dabei werden die neu zu errichtenden Erdgeschosswohnungen behindertengerecht gebaut. Erfreut über das geplante Projekt zeigen sich der Obmann der Jungen Volkspartei Perchtoldsdorf, Gemeinderat Klaus Swoboda, und der Jugendgemeinderat Matthias Plattner: "Die neuen Jugendwohnungen entsprechen genau den Bedürfnissen junger Menschen. Jede Wohnung besteht aus Wohnküche, Zimmer, Vorraum, WC und Bad. Dazu gehört für jede Wohnung ein eigener Kellerraum als Lagerfläche für die Dinge, die man nicht täglich um sich haben muss. Gemeinsam mit Bürgermeister Schuster und dem Jugendreferenten Jan Cernelic wurde das Projekt "Junges Wohnen" von langer Hand vorbereitet. Bereits 2009 wurde ein Richtlinienkatalog zur Vergabe der Wohnungen im Gemeinderat beschlossen. Die Anmeldung für die Startwohnungen ist seit Anfang 2010 auf der Gemeinde möglich. Wir freuen uns sehr, dass das Projekt "Junges Wohnen" nun in der Zielgeraden angekommen ist."
Ökologisches Vorzeigeprojekt
Die Bauten, die Anfang der 1950-er Jahre errichtet wurden, werden nun auf den neuesten Stand in Bezug auf Wärmedämmung und Komfort gebracht. Sämtliche neue Wohnungen werden nach der Sonne ausgerichtet und durch große Fensterkonstruktionen hell und freundlich gestaltet. Für die Maximierung der Energieeffizienz soll zusätzlich auf den Neubauten eine Solaranlage für die Warmwasseraufbereitung installiert werden. Um den notwendigen Platz zu bekommen, hat der Gemeindevorstand die Umwidmung von Teilen der Leeb-Gasse unter Erhaltung des Radweges in Bauland-Wohngebiet beschlossen. Hinzu kommt eine neue, zentrale Wärmeversorgungseinheit auf höchstem technischen Niveau, die sparsames und schadstoffarmes Heizen für die gesamte Wohnhausanlage gewährleistet.
Umbauten im Konsens mit Altmietern
Nach Abschluss der Planungsarbeiten wurde das Projekt den derzeitigen Bewohnern im Kulturzentrum präsentiert. Die aktuellen Wohnsituationen aller Mieter wurden erörtert und deren Wünsche und Anliegen wurden erfasst. Die gemeinsam festgelegten Modalitäten rund um die Sanierungsarbeiten wurden mit den betroffenen Mietern in einzelnen Vereinbarungen transparent und nachvollziehbar festgehalten. Bürgermeister Martin Schuster: "Im Vorfeld wurde zur Verunsicherung der Mieter/innen beigetragen, indem bezüglich der Wohnungssituation und der Mietpreise Gerüchte und Märchen verbreitet wurden. Wahr ist: Wir halten uns an das geltende Mietrecht. Die Altmieter/innen werden aufgrund der Sanierungsarbeiten nicht mehr Miete bezahlen und es wird auch niemand hinausgeworfen. Der offene Dialog mit den Mieter/innen ist richtig und wichtig." In dasselbe Horn stößt auch Bau- und Jugendreferent, geschäftsführender Gemeinderat Dr. Jan Cernelic: "Natürlich können bestehende Wohnungen nicht saniert werden, während sie bewohnt sind. In der Wohnhausanlage gibt es bereits genügend Alternativwohnungen, die von den Altmietern bezogen werden können. Die entsprechende Unterstützung bezüglich Übersiedelung ist hier eine Selbstverständlichkeit. Wir sind froh, dass wir aufgrund der Einbindung der Mieter in diesen heiklen Sanierungsprozess so breiten Konsens erzielen konnten."
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