Box-Champ Michaela Kotásková
"Mama sieht mich nicht gern im Ring"
Die Ottakringerin Michaela Kotásková holte sich bei der Bounce Fight Night den WBF Intercontinental Titel - nach nur fünf Profikämpfen. Im Interview spricht sie über gute Laune, Ernährung und ihr Ziel "Weltmeister-Titel".
WIEN/OTTAKRING. Zu Beginn des Gesprächs mit der BezirksZeitung wirkt Michaela Kotásková nervös. "Das bin ich im Ring nie, aber heute kommt meine Mama zu Besuch", sagt die Neo-Titelträgerin aus Ottakring.
Ihr Gesicht ist noch gezeichnet von ihrem Titelkampf gegen die Marokkanerin Mahjouba Oubtil. "Meine Mama mag es nicht, wenn ich geschlagen werde, deshalb wird ihr mein blaues Auge nicht gefallen", erzählt die gebürtige Tschechin. Angst muss sie keine haben, die Mutter bringt neben Salben auch eine Menge Stolz mit nach Österreich. Die BezirksZeitung traf die neue Titelträgerin zum "Wort-Sparring" im Ottakringer Boxclub Bounce.

- Der Titel ist in Ottakring! Michaela Kotásková mit dem WBF Intercontinental Gürtel.
- Foto: Michael J. Payer
- hochgeladen von Michael Payer
WBF Intercontinental Champion, wie hört sich das an?
MICHAELA KOTÁSKOVÁ: Surreal. Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals um Titel boxe. Dafür habe ich heftig trainiert.
Im fünften Profikampf ungeschlagen und der erste Titel. Es gibt auch schlechtere Statistiken.
Man muss beachten, dass ich im olympischen Boxen früher mehr als 30 Kämpfe gemacht habe. Dadurch habe ich genug Erfahrung gesammelt. Ich konnte ab dem ersten Profikampf gute Gegner boxen.
Sie sind tschechische Staatsbürgerin. Warum wurde im Ring die österreichische Hymne gespielt?
Österreich ist der Mittelpunkt meines Lebens. Mein sportliches Leben ist mit Österreich verbunden. Wenn ich im Ring stehe, dann ist es keine Frage, welche Hymne gespielt wird. Es bedeutet mir sehr viel.
Gute Laune ist Ihr Markenzeichen. Auch am Weg in den Ring lächeln Sie den Zuschauern zu. Wie kommt das?
Ich bin schon fokussiert. Das ist meine Art von Motivation. Das gibt mir Power, die gute Laune und positive Energie. Auch wenn es jetzt beim Titelkampf ein wenig mehr war, so bin ich grundsätzlich kein nervöser Mensch. Ich bin in angespannten Situationen nie aufgeregt, wenn ich gut vorbereitet bin. Die oft gespielte aggressive Art von manchen Boxern mag ich gar nicht. Ich bin auch im Privatleben ein friedlicher Mensch. Ich mag kein Konflikte.
Sie sind Vegetarierin und trinken keinen Alkohol. Ein Grundsatz oder für den Sport?
Vegetarisch zu essen ist auf Corona zurückzuführen. Fleisch habe ich nur in Lokalen gegessen. Dann war alles zu. Deswegen habe ich keines gegessen und mich körperlich sehr gut gefühlt. Beim Alkohol gab es eine Zeit, wo ich feiern ging. Das habe ich schon hinter mir.
Sie gelten als sehr fleißige Sportlerin.
Ich mache immer meine Hausaufgaben. Zu 100 Prozent das, was der Trainer sagt. Ich hätte sonst ein schlechtes Gewissen. Ich halte mich an den Plan.

- Blaues Auge, blauer Gürtel! Passt für WBF Intercontinental Titelträgerin Michaela Kotásková ganz gut.
- Foto: Michael J. Payer
- hochgeladen von Michael Payer
Sie haben erst 2014 zu Boxen begonnen, sind jetzt Titelträgerin, wie soll es weitergehen?
Ich würde gern in der Zukunft um einen Weltmeister-Titel boxen. Ich höre sicher nicht auf. Jetzt beginnt es erst! Im September werde ich sicher bei der nächsten Bounce Fight Night im Ring stehen.
Ein geschwollenes Gesicht und blau unterlaufene Augen schrecken Sie also nicht ab?
Das erste blaue Auge hat mir Marcos Nader in einem Sparring verpasst. Das hat mich richtig motiviert. Bei meinem ersten Kampf musste der Trainer das Handtuch werfen, weil ich so unterlegen war. Da habe ich meinen Biss entwickelt. Im Ring denke ich nicht daran, was mir passieren kann. Ich denke nur an den Sieg.
Werden Sie sich als Titelträgerin jetzt einen Kampfnamen zulegen?
Man kann sich selber keinen geben. So etwas entsteht im Laufe der Karriere. Ich vermisse es nicht und habe nicht das Bedürfnis, einen zu haben.
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