Biber und Wolf im Tal

- Friedrich Hardegg im Hardegg`schen Urwald
mit unter Naturschutz stehenden " Zauberbaum" mit Moos, Farnen und seltenen Flechten - hochgeladen von Alisa Gerstl
Welche Aufgaben hat ein Jäger und welche Wildtiere sind hier heimisch? Friedrich Hardegg im Gespräch.
BEZIRKSBLÄTTER: Welche Aufgaben hat ein Jäger überhaupt?
FRIEDRICH HARDEGG: "Die Jäger sorgen für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wald und Wild. Durch die Bejagung soll eine Verringerung des Wildstandes erreicht werden um Verbiss und Schälschäden an Bäumen zu verhindern. Ein artenreicher Mischwald sollte das Ziel sein. Die Jagd ist auch ein Wirtschaftsfaktor, der mit dem Grundeigentum verbunden ist."
Gatterjagden sind immer wieder im Kreuzverhör. Gibt es so etwas im Pielachtal und worin sehen Sie Vor- und Nachteile bzw. wie entgegnen Sie Kritikern? "Grundsätzlich bin ich kein Vertreter der umfriedeten Eigenjagden, akzeptiere aber diese Form der Bewirtschaftung, die es schon seit hunderten Jahren gibt. Werden alle gesetzlichen Auflagen erfüllt, ist eine ordnungsgemäße tierethisch einwandfreie Jagd gegeben. Soweit mir bekannt ist, verfügen die Jagdgatter im Pielachtal über sehr große Flächen und halten keine Treibjagden ab."
Gibt es Hochsaisonen in der Jagd? Wann sind diese? "Grundsätzlich hat die Jägerschaft den gesetzlichen Auftrag, den vorgeschriebenen Abschussplan, außerhalb der Schonzeiten zu erfüllen. Darüber hinaus gibt es die Reh-, Hirsch- und Gamsbrunft, die es ermöglicht, männliche Stücke leichter zu erlegen. Liebe macht bekanntlich blind."
Welche Wildtiere werden in unseren Breiten hauptsächlich bejagt? "Die Hauptwildart im Pielachtal ist das Rehwild. #+In den höheren Lagen gibt es
noch Rot- und Gamswild. #+In den Ackerbaugebieten Richtung Obergrafendorf gibt es Hasen und Fasane."
Gibt es nicht heimische Wildtiere, die sich im Pielachtal in letzter Zeit ausbreiten? "In Österreich gibt es nichtheimische Wildarten, wie den Mink und den Goldschakal, die sich vor allem in Ostösterreich ausbreiten. Sie gelangten durch Freilassungen von Tierschützern aus Pelztierfarmen in die freie Wildbahn und richten großen Schaden an.
Ehemals einheimische Wildarten wie der Biber, fällt im Pielachtal bereits seit einiger Zeit Apfelbäume in Flussnähe. Die zurückgekehrten Fischotter haben bereits die Pielach und so manchen Fischteich geleert und nun fehlt uns nur noch der Wolf, der unsere Haustiere frisst. Nachdem im Waldviertel das erste Wolfsrudel geduldet wird, befürchte ich, dass wir den räuberischen Wolf auch bald bei uns begrüßen dürfen."
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