Insekten des Mostviertels
Wassergeistchen als Baukünstler unter Wasser
Köcherfliegen verbringen ihr Leben als Larven zunächst unter Wasser, um sich schließlich mit zarten Flügeln in die Lüfte zu erheben.
MOSTVIERTEL. Das Wassergeistchen (Hydropsyche sp.) gehört im Laufe seines Lebens zwei Welten an – dem Wasser und dem Land. Es zählt zur Ordnung der Köcherfliegen und lebt als Larve in schnell strömenden Fließgewässern.
Köcherfliegenlarven fertigen im Wasser zumeist kunstvolle Köcher aus Steinen und pflanzlichem Material zum Schutz vor Feinden an. Das Wassergeistchen setzt jedoch auf eine etwas andere Strategie.
Festsitzendes Wohngespinst unter Steinen
Mithilfe eines hochelastischen, seidenartigen, unter Wasser aushärtenden Sekrets aus Drüsen seiner Mundwerkzeuge, erbaut es ein festsitzendes Wohngespinst unter größeren Steinen. Im Eingangsbereich webt es anschließend in nur zehn Minuten ein ein Zentimeter großes Fangnetz, das aus gleichförmigen, rechteckigen Maschen besteht. Dieses wird genau so ausgerichtet, dass die Strömung möglichst viel Beute ins Netz trägt, welche das Geistchen schließlich nur noch zu verspeisen braucht.
Wird die Larve erwachsen, verpuppt sie sich in einem Steinköcher und schwimmt dann zur Wasseroberfläche, wo sie sich ein letztes Mal häutet und mit zarten Flügeln als schmetterlingähnliches Wesen in die Lüfte erhebt.
Bericht von Bernadette Schindelegger
Weitere Infos gibt's in unserem Channel auf meinbezirk.at/insekten
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