Leithagebirge
Der Druidenwald, das Leithagebirge
Beim Radeln Richtung Unterwaltersdorf der Fischa entlang, erblicke ich östlich von mir das Leithagebirge und auf dem Kamm seines Höhenzuges kann man vereinzelt Bäume sehen, die rufen einen so richtig und machen neugierig, wie es sich da oben wohl wandern lässt.
Heute just zum ersten Mai, dem schönsten Feiertag des Jahres, gestaltete sich der Himmel nach Abzug des Balkantiefs, welches den ersehnten Regen für den Osten Österreichs brachte wie im Bilderbuch. Lustige Föhnwolken und harmlose Haufenwölkchen schmückten das klare Himmelsblau, ein doch recht frischer Nordwestler konnte aber den 20° Celsius nichts anhaben, es war ein solch ideales Wanderwetter, wie man es sich nur wünschen kann.
So entschloss ich mich, diesen Kammzug des Leithagebirges doch mal endlich aufzusuchen. Zwischen Hof und Donnerskirchen gibt es oben einen Parkplatz, der auch zur Franz Josef Warte führt. Leicht lässt sich das 450m hohe Waldhügelchen erklimmen, kleine Pfade führen einen durch den Hainbuchenwald auf der Nordwestseite des Gebirges An dessen südlichen Hängen nach Eisenstadt runter findet man ja diese kleinwüchsigen Flaumeichen auf trockenen Hängen, die voller Eichenmisteln hängen und in alten Zeiten wohl den Druiden der früheren Kelten dieser Gegend nicht unbekannt gewesen sein müssen. Die alten Gallier machten ja diesen berühmten Zaubertrank daraus. Nur aus Eichenmisteln hat er Wirkung!
Auch die vielen Wildschweine wissen, dass es sich im Karnutenwald der alten Druiden gut leben lässt, die Eicheln sind ein wahrer Leckerbissen und der Schinken, der daraus reift, mal erst recht. Doch scheinbar fehlt hier der dicke Obelix, der ein Dutzend solcher Viecher gleich am Stück verschlingen konnte, denn sie sind recht zahlreich geworden. Beim Durchwandern mancher Pfade konnte ich nach dem gnadenvollen Regen am Sonntag bei einigen Pfützen, die sich auf der trockenen Erde in Spurrillen aufgestaut hatten, so richtige Schnüffel-Rüssel-Wühl-Häufchen sehen. Die aufgeweichte Erde war also ideal, um auch mal was anderes als nur trockene Eicheln herzugeben. Nur gut, dass ich keinem Schwein begegnet bin, Schwein (rosa) gehabt würde ich da sagen.
Dieser kleine Gebirgszug ist so ein Bollwerk gegen die totale Versteppung des Wiener Beckens und verhindert, dass es geologisch gleich ganz in Pannonien und der ungarischen Tiefebene übergeht. Doch sein kleinwüchsiger Baumbestand kann mit denen anderer Gebirgszüge Mitteleuropas nicht mithalten. Dort wo riesige Fichten und Tannen im Winter schwer beladen den Boden küssen, hat man sich nicht umsonst Märchen von Riesen ausgedacht. Der zierliche Wald des Leithagebirges muss den Feen und Zwergen einst gehört haben, die den Druiden geholfen haben, heilsame Medizin zu brauen.
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