„Die Hilfsbereitschaft hat uns überwältigt!“
Nach dem Brand eines Kleinneusiedler Einfamilienhauses haben schon viele geholfen - vom Bürgermeister bis zum Flughafen
Am 4. 8. 2010 wurde die Feuerwehr Kleinneusiedl um 11.03 Uhr zu einem Küchenbrand in der Fischapromenade gerufen. Da beim Eintreffen jedoch das Dachgeschoss im Vollbrand stand, wurden die Feuerwehren Fischamend, Schwadorf, Rauchenwarth, Wienerherberg und Enzersdorf nachalarmiert, welche die Kleinneusiedler Feuerwehrkollegen beim Innen- und Außenangriff unter schwerem Atemschutz unterstützten.
SCHWECHAT/BRUCK (neum). Der Vorgarten ist übersäht vom verkohlten Dachziegeln und hinter dem Haus liegen verbrannte Stofftiere und ein paar wenige Habseligkeiten, die man nach dem verheerenden Feuer des Hauses der Familie Maurutschek aus dem stark ramponierten Gebäude schaffen konnte. Nicht nur die Maurutscheks, die ganze Gemeinde Kleinneusiedl steht unter Schock.
Es ging alles ganz schnell
Es sollte ein ganz normaler Mittwoch Vormittag werden. Frau Maurutschek befand sich nach dem Bügeln im Untergeschoss, als sie den Rauchgeruch wahrnahm. „Das Bügeleisen brennt“, war ihr erster Gedanke als sie in den ersten Stock lief. Doch dem war, laut eigener Angabe, nicht so. Das Bügeleisen soll bereits abgedreht gewesen sein und der Rauch kam aus der Wand, was auf Kabelbrand schließen lässt.
Rauchentwicklung war enorm
Nach einem erfolglosen Löschversuch im Obergeschoss musste sich die zweifache Mutter geschlagen geben. Der Rauch wurde immer dichter und war bereits lebensbedrohend. Frau Maurutschek rannte aus dem Haus - ihre Nachbarn hatten bereits die Feuerwehr alarmiert, die sich nach dem Eintreffen schnell ein Bild der Situation machen konnte. Frau Maurutscheks Ehemann Markus wurde verständigt, sie selbst wurde mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert.
Aufgrund der erschwerten Einsatzbedingungen wurden auch noch der Hubsteiger der Feuerwehr Ebergassing und die Drehleiter der Feuerwehr Maria Lanzendorf zum Einsatz gerufen, welche dann das Abdecken des Daches und die weiteren Löscharbeiten ebenfalls unter schwerem Atemschutz durchführten.
Nach dem „Brand aus“ wurde das Dachgeschoss nochmals kontrolliert um die Gefahr einer Wiederentzündung zu verringern. Um ca. 18:30 Uhr konnten die Kameraden der Feuerwehr Kleinneusiedl wieder ins Feuerwehrhaus einrücken. Um 23 Uhr musste nocheinmal ausgerückt werden, um einen Glutherd zu löschen.
Große Ungewissheit
Markus Maurutschek verbrachte die Nacht nach dem Brand mit seinen Kindern Sonja (4) und Fabian (8) in einer Pension in Fischamend. Die eigene Frau im Krankenhaus, das eigene Haus zerstört, muss die Ungewissheit in diesem Moment eine große Belastung gewesen sein, doch die Welle der Solidarität war bereits am Rollen und sie wuchs zu einer Riesenlawine an. Die Löscharbeiten waren noch im Gange, als Geschichten über das Ausmaß des Brandes bereits die Runde machten wie das sprichwörtliche Lauffeuer. Kleinneusiedls Bürgermeister Leopold Winkler, selbst langjähriger Feuerwehrmann, setzte alle Hebel in Bewegung um zu helfen. Winkler wusste von einem Einfamilienhaus, das die Flughafen AG im Zuge des Angebots an Hausbesitzer im Lärmschutzgebiet gekauft hatte und er rief Flughafen-Umlandkoordinator Franz Jöchlinger an, der sofort zusagte, der Familie das Einfamilienhaus nur 30 Meter vom Unglückshaus entfernt, zur Verfügung zu stellen. Schon am nächsten Tag wurden die Schlüssel an Markus Maurutschek übergeben. Zusätzlich wurde von Bgm. Winkler ein Spendenkonto eingerichtet: Ktonr.: 61582650000, Blz.: 43610, Volksbank Ost,
KW: Brandopfer Maurutschek
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