Dieb beschuldigte seine Kollegen
Zwei Monate nach dem Diebstahl standen die Diebe jetzt vor Gericht
FLUGHAFEN/ HAINBURG/ KORNEUBURG (mr). Der Coup war von einem 43-jährigen Staplerfahrer des Flughafens Wien und einem Speditionsarbeiter (25) präzise geplant: Die Täter wussten, dass jeden Sonntag per Luftfracht wertvolle Handys aus Korea eintreffen.
Beute in Hainburg gelagert
Der Ältere der beiden brachte am 10. Juli die Paletten von der sogenannten Überstellungshalle des Flughafens Schwechat in einen Nebenlagerraum.
Sein Kumpane fuhr die Beute nicht in den Speditionslagerraum, sondern verbrachte sie mit einem von ihm organisierten LKW in die leer stehende Wohnung eines Freundes in Hainburg (diesem hatte er vorgegaukelt, er brauche die Wohnung wegen eines Zerwürfnisses mit seiner Frau). Dann erst meldete er seinem Chef, die Fracht sei verschwunden.
Geständnis kam auf Raten
Bei der polizeilichen Vernehmung bestritten sie nicht nur ihre Beteiligung, der 43-jährige lenkte den Verdacht auf zwei völlig unschuldige Speditionsmitarbeiter, die fast zwei Tage in Haft verbringen und Hausdurchsuchungen über sich ergehen lassen mussten. Nur auf Raten rückten sie mit der Wahrheit heraus, nach einer „wahren Vernehmungsodyssee“ – so der Vorsitzende.
Die Beute wurde zur Gänze in Hainburg sichergestellt, die zwei Verleumdeten auf freien Fuß gesetzt.
Urteil noch nicht rechtskräftig
Der 43-jährige wurde wegen schwerem gewerbsmäßigen Diebstahls und Verleumdung zu 22 Monaten Haft verurteilt (davon 15 Monate bedingt), der zweite wegen schwerem Diebstahls zu 15 Monaten (davon 12 bedingt). Der Erstangeklagte nahm das Urteil an, der Zweitangeklagte wollte drei Tage Bedenkzeit. Das Urteil ist nicht rechtskräftig,
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