„Geiselnahme“ nach Werkstattsex
Nach erotischen Spielen unter der Hebebühne fehlten 1650.- Euro
SCHWECHAT/KORNEUBURG (mr) Ein 53-jähriger bosnischer Kfz-Spengler empfing am 23. November nach Arbeitsschluss den Besuch von zwei Landsfrauen. Mit einer „tauschte er Zärtlichkeiten aus“ berichtet er, die zweite soll währenddessen im Hof telefoniert haben. Unmittelbar danach stellte er fest, dass seine Börse mit angeblich 1.650 € verschwunden war.
In Werkstatt eingesperrt
Kurzerhand versperrte er die Werkstatttüre, rammte ein Küchenmesser in eine Tischplatte und verkündete: „Ihr kommt mir nicht heraus, bis die Geldbörse wieder da ist“.
Zur Bekräftigung hieb er mit einer Eisenstange auf Gläser am Tisch, herumfliegende Splitter verletzten eine Besucherin. Um die Verständigung der Polizei zu verhindern, warf er das Handy der anderen zu Boden. Letztlich tauchte die Geldbörse nach drei Stunden „Werkstatthaft“ hinter einem Kühlschrank auf, allerdings ohne Inhalt. Die von Polizeibeamtinnen vorgenommen Leibesvisitation der Frauen blieb ergebnislos. Während der wegen Freiheitsentziehung, Nötigung, Körperverletzung und Sachbeschädigung angeklagte Mann im Wesentlichen geständig war, leugnete die „zärtliche“ Besucherin den vorgeworfenen Diebstahl.
Geldbuße und Freispruch
Der Korneuburger Richter Manfred Hohenecker hatte mit dem gerichtlich unbescholtenen Mann ein Einsehen und kündigte mit Zustimmung des Staatsanwalts eine Verfahrenseinstellung nach Bezahlung einer Geldbuße von 1.200 € an; damit gilt der Mann weiterhin als nicht vorbestraft.
Die Frau sprach er vom Diebstahlsvorwurf mangels Beweisen frei. Schadenersatz begehrte der Mann nicht – mit einem feinen Lächeln verkündete er kryptisch: „Wir haben uns geeinigt“.
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