Topmanager sah Kinderpornos
Im Netz der BKA-Fahnder blieb Topmanager der chemischen Industrie hängen.
WIEN-UMGEBUNG/KORNEUBURG (mr) Der 57-jährigen Manager eines internationalen Chemiekonzerns (Basischemikalien und Kunststoffe) stand vergangene Woche vor dem Landesgericht Korneuburg. Staatsanwalt Christian Pawle legte ihm zur Last seit 2005 hunderte kinderpornografische Darstellungen aus dem Internet heruntergeladen und auf seinem PC gespeichert zu haben.
Halbherziges Geständnis
Das Geständnis des Angeklagten war mehr als halbherzig: er bestritt pädophile Neigungen und wollte Glauben machen, nicht gezielt nach kinderpornografischen Seiten gesucht zu haben, die seien vielmehr beim Surfen im Internet von selbst aufgegangen. Die Frage, warum er denn die Fotos auf seinem privaten PC gespeichert und akribisch gesichert hat, wollte der Herr Dipl. Ing. mit „einer technischen Herausforderung“ motivieren, weil die Fotos angeblich gegen Herunterladen gesichert waren.
Einen eingangs der Verhandlung gestellten Antrag auf Ausschluss der Öffentlichkeit (und damit der Pressevertreter) hatte Richter Helmut Neumar barsch mit der Begründung abgewiesen, dass wegen zunehmender Kinderpornografie „die Öffentlichkeit informiert werden soll, auch wenn es sich um prominente Angeklagte handelt.“
Saftige Geldstrafe
Wegen des weit überdurchschnittlichen Nettoeinkommens des Angeklagten (mtl. 6.000 €) fiel die verhängte Geldstrafe mit 32.400 € ziemlich kräftig aus. Nicht rechtskräftig!
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.