"Unschätzbares Potenzial"
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- hochgeladen von Sonja Himburg
Sollte die Wehrpflicht tatsächlich abgeschafft werden, steht auch der Zivildienst vor dem Aus.
SCHWECHAT (himb). Die Stimmung in der Schwechater Bezirksstelle des Roten Kreuzes ist angespannt. Die Angst, dass die Wehrpflicht - und damit auch der Zivildienst - tatsächlich abgeschafft werden könnten, ist deutlich zu spüren.
Bezirksstellenleiter Günther Niemeck befürchtet, dass das soziale Netzwerk zusammenbrechen könnte: "Vier mal jährlich treten je sechs junge Männer ihren Zivildienst bei uns an. Davon entscheiden sich nach dem Abrüsten rund 70 bis 80 Prozent dafür, als Freiwillige dabeizubleiben." So wie Christoph Wotawa, der seinen Zivildienst im vergangenen April beendete und die Bezirksstelle seitdem als freiwilliger Rettungssanitäter unterstützt: "Mir gefällt es hier unheimlich gut. Auch drei meiner Freunde werden künftig hier als Freiwillige mitarbeiten."
Geschäftsführer Markus Palkowitz, bringt es auf den Punkt: "Das ist ein unsagbar hohes Potenzial, das nicht zu unterschätzen ist."
Derzeit erhalten Zivildiener pro Monat eine Grundentschädigung von rund 300 Euro pro Monat, dazu kommen noch 300 Euro für die Verpflegung. Für das freiwillige Sozialjahr soll es künftig 1.300 Euro geben. "Das ist mehr als das Doppelte. Wie soll ich das vor den Freiwilligen, die pro 12-Stunden-Schicht 7 Euro Entschädigung erhalten, rechtfertigen? Probleme wären hier definitiv vorprogrammiert."
Zudem kann sich Niemeck, der 1994 selbst als Zivildiener beim Roten Kreuz begonnen hat, nicht vorstellen, dass sich viele Freiwillige für das Sozialjahr melden würden. Denn: "Ist erst einmal der Berufsweg eingeschlagen, wird es nicht so leicht sein, sich ein Jahr Auszeit zu nehmen. Die Angst, den Job zu verlieren wird viele davon abhalten."
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