AUA wieder in den schwarzen Zahlen
Starke Sommermonate und ein hartes Sparprogramms haben der AUA für die ersten neun Monate 2012 die ersten schwarzen Zahlen seit fünf Jahren gebracht.
FLUGHAFEN. Nach endlos langen Krisen scheint es mit den Austrian Airlines wieder bergauf zu gehen. „Wir haben das Unternehmen stabilisiert“, zeigt sich CEO Jaan Albrecht siegessicher. Im dritten Quartal 2012 konnte das Betriebsergebnis von 31,6 Mio. im Vorjahr auf 61 Mio. Euro nahezu verdoppelt werden. Das um positive Effekte bereinigte operative Ergebnis in den ersten neun Monaten 2012 beläuft sich auf 5,9 Mio. Euro. In diesem Vergleichszeitraum schrieb Austrian Airlines das letzte Mal 2007 schwarze Zahlen.
Bessere Kostenstrukturen, vollere Flüge
Jaan Albrecht führt das positive Ergebnis von Jänner bis September auf mehrere Gründe zurück: Erstens greifen die Sparmaßnahmen auf der Kostenseite. Durch die Flugbetriebsumstellung auf Tyrolean verließen 324 Piloten und Flugbegleiter das Unternehmen. Außerdem bleibt noch bis Ende des Jahres ein Einstellungsstopp aufrecht. Insgesamt wurde das Personal um 516 Mitarbeiter reduziert. Für 2013 wird wieder Personal (v.a. Flugbegleiter) eingestellt und ausgebildet.
Zweitens hatte Austrian Airlines auf der Erlösseite einen guten Sommer mit vollen Maschinen: Die Passagierzahl stieg um 2,1 Prozent auf 8,8 Millionen, die Auslastung um 3,5 Prozent auf 77,7 Prozent. Nachdem einige Strecken Anfang des Jahres gestrichen wurden, soll 2013 mit dem neuen Langstreckenprodukt wieder eine neue Destination in Nordamerika dazu kommen.
Gut gesinntes Sommerwetter
Ein wenig Glück war auch mit im Spiel: Es gab in den ersten drei Quartalen des Jahres kaum Krisen, Wetterkapriolen oder andere externe Störfaktoren. Große Ausfälle in der umsatzstärksten Zeit des Jahres blieben aus. In der vergangenen Woche wurden sechs Flüge aufgrund von Hurricane „Sandy“ an der US-Ostküste gestrichen. Nachdem sich die Wetterlage normalisiert hat, hofft man – Stand: 31.10. – den Betrieb wieder aufnehmen zu können. Kunden wurden vorab informiert und bekamen Umbuch-Optionen. Daher sind wohl keine allzu großen Verluste zu erwarten.
Kleine Schritte zu nachhaltigen Zuwächsen
Diese Einmaleffekte, zu denen auch der Betriebsübergang des Flugbetriebs auf die Tyrolean Airways gezählt wird, machen 2012 laut Albrecht netto etwa 65 bis 70 Millionen aus. In das Jahresergebnis eingerechnet würde die AUA 2012 damit sogar positiv abschließen. Aufgrund der traditionell schwächeren Wintermonate wird für das 4. Quartal jedoch ein leichtes (um diese Effekte bereinigtes) Minus erwartet. „Unser Fitnessprogramm ist noch nicht abgeschlossen“, mahnt Jaan Albrecht. Wesentlich sei es, durch verbesserte Kostenstrukturen eine nachhaltige Gewinnentwicklung auf den Weg zu bringen. 2013 soll dann der entgültige Turn-Around gelingen.
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