Flughafen-AG-Chef über Probleme der Standortentwicklung
In Österreich harren 10.000 „tote“ Gebäude dem Gesetz zur Wiederauferstehung
In Österreich stehen 10.000 alte Betriebsanlagen und Gebäude leer, „weil deren Sanierung nach dem letzten Stand der Technik – so wie vom Gesetzgeber gefordert – wesentlich teurer kommt als ein Neubau.“ Das erklärte Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG, bei der Präsentation der neuen „Zukunftsoffensive Verkehr & Infrastruktur“ (ZOVI) – einer Allianz von Leitunternehmen aus den beiden Wirtschaftssektoren. Dieses ungenutzte Potenzial bestehender Anlagen bewirke, dass Investoren lieber auf der Grünen Wiese bauen, was den Bodenverbrauch stark erhöhe.
Abhilfe schaffen soll hier das überarbeitete Standortentwicklungsgesetz, das weniger strenge Vorgaben bei Betriebsanlagengenehmigungsverfahren und auch deren schnellere Abwicklung vorsieht. „Das ist ganz, ganz wichtig“, so Ofner, dem als Flughafen-Vorstand die Verkehrsinfrastruktur östlich von Wien ein besonderes Anliegen ist: „Schon seit 30 Jahren wird der Bahnausbau Richtung Bratislava diskutiert, aber die Strecke ist noch immer nicht tauglich. Wir würden den City Airport Train (CAT) gern drei- oder viermal in der Stunde fahren lassen, was aber aus Kapazitätsgründen nicht möglich ist.“
In Österreich scheitern sinnvolle Projekte häufig nicht an Geldmangel, sondern an regulatorischen Hindernissen. Die von FP-Infrastrukturminister Norbert Hofer und Andreas Ottenschläger, VP-Verkehrssprecher im Nationalrat, ins Leben gerufene überparteiliche Plattform ZOVI will u.a. an diesem Punkt ansetzen. 15 Gründungsunternehmen aus Verkehr, Energie sowie Informations- und Kommunikationstechnologien wollen in den kommenden Monaten 20 bis 25 Allianzprojekte planen und umsetzen. Die gemeinsam ausgearbeiteten Vorhaben werden Mitte 2019 der Bundesregierung präsentiert. (mm)
Was ist Zovi?
Initiative zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes in Bereichen Verkehr und Infrastruktur
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