Simmering: Ein Hut nach Maß
Lothar Frech fertigt in Simmering Hüte in Handarbeit. Das Geschäft auf der Simmeringer Hauptstraße hat geschlossen, die Werkstatt bleibt.
Ein wenig Wehmut herrschte in Simmering, als das renommierte Geschäft der Familie Frech im Juni geschlossen hat. Neben Hüten gab es hier unter anderem auch Bademode und Schirme. Doch Hut-Fans dürfen beruhigt sein, in der Werkstatt stellen Lothar Frech und seine Frau Gabriele weiterhin Hüte in Handarbeit her.
Weniger Kaufkraft
"Es hat sich einfach nicht mehr gelohnt, die Kaufkraft ist verloren gegangen. Daher haben wir uns entschlossen, dass Geschäft zu schließen", erzählt Lothar Frech.
Leicht ist es ihm nicht gefallen, immerhin war das Geschäft auf der Simmeringer Hauptstraße 97 jahrzehntelang eine Instution. Gegründet wurde die Firma Frech Hüte 1858. Seit 1890, als Frechs Urgroßvater den Betrieb übernommen hatte, wird sie als Familienbetrieb geführt.
Familientradition
Lothar Frech hat bereits als Kind Stunden in der Werkstatt seines Vaters verbracht. "Die Frage hat sich nicht gestellt, ob ich einen anderen Beruf ergreife", erzählt der 54-Jährige. Zufrieden ist er dennoch, aber seine Kinder möchte er nicht in der Hutmanufaktur sehen. "Es ist ein körperlich sehr anstrengender Beruf."
Immerin braucht es 40 bis 50 Arbeitsgänge, bevor aus dem Rohling aus Filz ein stattlicher Hut wird.
Der Hutmachermeister stellt großteils Herrenhüte her, Damenhüte werden auch angefertigt. Abnehmer seiner Hüte sind der Hutfachhandel, Jagd- und Trachtenfirmen sowie Theater und Privatpersonen, wie Jäger oder Musik- oder Trachtenvereine.
Der Unternehmer trägt auch selbst gerne seine Hüte. "Im Sommer am liebsten einen Strohhut!", verrät er.
In die ehemaligen Geschäftsräume zieht die Firma Bständig ein.
Info: www.frech.at
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