"Beschämend für uns"
Beim Ebreichsdorfer Wahlskandal sprechen einige Indizien gegen die BL-Mandatarin, die die Wahlzettel fand.
EBREICHSDORF. Eine interessante Wendung hinsichtlich des Wahlzettelskandals in Ebreichsdorf ergab die Untersuchung der Landeswahlbehörde. Diese wurde kürzlich auf der Ebreichsdorfer Gemeinde-Website veröffentlicht.
Indizien gegen BL-Mandatarin
Darin deuten einige Indizien darauf, dass die Bürgerlisten-Mandatarin, die die 14 Wahlzettel in der Herrentoilette auffand, womöglich selbst in die Manipulation involviert sein könnte. "Auffällig war, dass von den 43 Vorzugsstimmen 24 Vorzugsstimmen auf die Wahlwerberin Andrea K. entfallen und 14 davon sogenannte Stimmzettel auf denen ausschließlich der Name der Wahlwerberin aufgedruckt ist", heißt es darin und weiter: "Festgehalten wird, dass Frau K. insgesamt nur 33 Vorzugsstimmen erhalten hat und daher im Wahlsprengel 7 eine auffällige Häufung der Vorzugsstimmen vorliegt. Auffällig war überdies, dass die 14 nicht-amtlichen Stimmzettel lautend auf "Andrea K." einen einheitlichen Falz in der Mitte haben."
Ausgeschlossen
Die Untersuchung ergab zudem, dass die Kuverts der genannten Stimmzettel des Sprengel 7 nicht verklebt worden seien, als sie zur Gemeindewahlbehörde transportiert wurden. Für den Transport sei ebenfalls Andrea K. zuständig gewesen. Die Bürgerliste reagierte indem sie Andrea K. aus der Partei ausschloss, wie Obmann Robert Jungmeister bestätigt: "Die Untersuchung der Landeswahlbehörde ergab Indizien die dafür sprechen, dass Frau K. für die Manipulationen verantwortlich war. Für uns war das absolut überraschend. Wir haben sie dann gebeten, dass sie sich aus der Politik zurückzieht und uns ihr Mandat zur Verfügung stellt. Das hat sie aber verweigert, so blieb uns kein anderer Weg als sie auszuschließen."
"Beschämend"
Klare Worte findet auch der Ebreichsdorfer Bürgermeister Wolfgang Kocevar: "Jeder der den Bescheid liest, kann sich ein Bild zu den Vorgängen machen, ich halte mich mit Verurteilungen aber zurück. Ich bin in erster Linie dankbar, für den klaren Bescheid der Landeswahlbehörde, möchte aber noch einmal festhalten, dass es für die Gemeinde beschämend ist, dass so etwas überhaupt passieren kann. Demokratiepolitisch hat uns das in Misskredit gebracht."
Er hoffe jedenfalls, dass alle betroffenen Bürger dennoch am 26. April von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen: "Das ist jetzt umso wichtiger, als Bürger zu zeigen, dass man sich das nicht gefallen lässt!"
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.